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ORF.at/Dominique Hammer
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Politik

TIWAG zahlt ab März 44 Millionen zurück

Der angekündigte Vergleich zwischen Arbeiterkammer Tirol und TIWAG ist abgeschlossen – alle Details konnten einvernehmlich fixiert werden, hieß es am Freitag in schriftlichen Stellungnahmen. Konkret fließen ab März 44 Millionen Euro an die TIWAG-Haushaltskundinnen und -kunden.

Nach der grundsätzlichen Streitbeilegung mit der AK Tirol inklusive Berufungsverzicht seitens der TIWAG gegen das Bezirksgerichtsurteil wurden in den letzten Tagen die Details über die bereits angekündigte Stromkostenentlastung fixiert. Ab März sollen 44 Millionen Euro an die TIWAG-Kundinnen und -Kunden zurückbezahlt werden. Für einen durchschnittlichen Privathaushalt mit einem Verbrauch zwischen 3.500 bis 4.000 Kilowattstunden ergibt sich je nach Produkt eine Gutschrift von bis zu 285 Euro.

Geld wird automatisch überwiesen

Die betroffenen Kundinnen und Kunden würden in den nächsten Wochen angeschrieben und über ihre individuelle Gutschrift informiert, erklärte die TIWAG. Das Geld wird automatisch an alle überwiesen, die einen Einziehungsauftrag mit der TIWAG haben und deren Kontonummer bekannt ist, es sei nichts weiter zu tun, hieß es. Dort, wo keine Kontonummer bekannt ist, gibt es eine Aufforderung, diese der TIWAG bis spätestens Ende des Jahres bekanntzugeben. Die Auszahlungssummen betragen bis zu 1.000 Euro. Auch jene Kundinnen und Kunden, die erst nach der ersten Strompreiserhöhung (also nach 1.9.2022) einen Vertrag abgeschlossen haben, sollen eine anteilige Stromkostenentlastung erhalten.

„Nacht+“-Kunden sowie Kundinnen der Völser Seesiedlung werden ebenfalls entschädigt. Eine ähnliche Entlastung für KMU und Landwirte sei in Vorbereitung, so TIWAG-Vertriebsvorstand Thomas Gasser. Am ersten Juli soll der TIWAG-Strompreis weiter gesenkt werden. Voraussichtlich zum Jahreswechsel erwarte man eine nächste Preisreduktion, erklärte er.

Ein Stromstecker liegt auf einer Stromrechnung.
APA/ZB/Jens Kalaene

AK-Präsident Erwin Zangerl zeigte sich erfreut über die Einigung. Ein Kapitel im Kampf um günstige Strompreise in Tirol gehe damit zu Ende, vorbei sei der Kampf jedoch nicht: „Als Nächstes sind die IKB-Kundinnen und -Kunden zu entschädigen, außerdem werden wir uns dafür einsetzen, dass der Strompreis bei Energieunternehmen generell transparenter gestaltet werden muss“, erklärte Zangerl.

IKB: Noch keine Einigung

Zwischen der Arbeiterkammer und den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB) steht eine Einigung noch aus. Ein erstes Gespräch zur Strompreisentlastung der 80.000 Kundinnen und Kunden der IKB hat aber bereits stattgefunden. Die IKB beabsichtigen den Angaben zufolge durchaus, Geld an ihre rund 80.000 Kundinnen und Kunden zurückzuzahlen – insgesamt rund 20 Millionen Euro. Einig werden müssen sich IKB und TIWAG, die 49 Prozent hält und für den Stromvertrieb der IKB verantwortlich ist, noch über die genaue Vorgangsweise. Dazu gebe es laufend Gespräche, hieß es am Donnerstag auf Anfrage des ORF Tirol.