Bergwiese mit Bergen im Hintergrund (Olperer, Fußstein, Schrammacher)
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Landwirtschaft

Förderung für Naturschutz auf der Alm

Wer in Tirol eine Alm bewirtschaftet und dabei Maßnahmen für den Naturschutz setzt, kann dafür Fördergeld bekommen. Im Rahmen des Programms zur Förderung einer umweltgerechten Landwirtschaft gibt es eine spezielle Förderung für den Naturschutz auf Almen.

Tirols Almen sind ein wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten wie beispielsweise heimische Orchideen, Arnika, Enziane, aber auch Birkhühner, viele Schmetterlinge und andere Insekten oder Spinnentiere. Diese Artenvielfalt zu erhalten ist Ziel des Förderprogramms „Naturschutz auf der Alm“ des Landes.

Bis zu 80 Euro pro Hektar

Voraussetzung, um die Förderung zu erhalten, ist unter anderem, dass die Almfläche in einem Schutzgebiet liegt. In Tirol trifft das auf etwa ein Drittel der 2.100 Almen zu. Die Alm wird dann laut Land Tirol durch Naturschutzexpertinnen oder -experten begutachtet und der Besitzer oder die Besitzerin wird unverbindlich und kostenlos zu biodiversitätsfördernder Almwirtschaft beraten. Es werden dann gemeinsam Maßnahmen festgelegt, die Naturschutz und Artenvielfalt fördern, etwa das vorübergehende Einzäunen und nicht Beweiden besonders wertvoller Flächen.

Seebachalm
Hubert Gogl
Die Almen sind ein wichtiger Lebensraum, der geschützt werden soll

Je nach Umfang der Arbeiten gibt es einen Zuschlag zur Almprämie von bis zu 80 Euro pro Hektar Almweidefläche, wie das Land in einer Aussendung mitteilte. Die Förderung kann noch bis Ende Mai beantragt werden. In Tirol nehmen bereits 24 Almen mit einer Fläche von insgesamt 2.800 Hektar an dem Naturschutz-Programm teil.

Förderprogramm seit 2000

Interessierte Almbewirtschafterinnen und -bewirtschafter müssen bereits an der regulären ÖPUL-Maßnahme „Almbewirtschaftung“ teilnehmen. Das Österreichische Programm zur Förderung einer umweltgerechten Landwirtschaft (ÖPUL) wird seit dem Jahr 2000 umgesetzt. Seine Maßnahmen verfolgen Umweltschutzziele wie die Förderung der Biodiversität, Gewässerschutz, Erosionsschutz, Klimaschutz, Tierwohl und die Erhaltung der Kulturlandschaft. Das Programm wird durch EU, Bund und Länder finanziert.

ÖPUL-Maßnahmen sind zum Beispiel der Anbau von Begrünungen, die Anlage von Biodiversitätsflächen, Einschränkungen beim Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmittel, der Anbau seltener landwirtschaftlicher Kulturpflanzen, die Haltung gefährdeter Nutztierrassen, die Weidehaltung, oder eine biologische Wirtschaftsweise und die Pflege naturschutzfachlich wertvoller Flächen.