Kaufhaus Tyrol
APA/Wolfgang Eder
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Wirtschaft

Willi glaubt an Kauf durch Investmentbank

Im Zuge der Signa-Pleite rund um Gründer Rene Benko stehen neben anderen Luxus-Assets auch das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck zum Verkauf. Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne) geht vom Verkauf an eine international renommierte Investmentbank aus. Die Arbeitsplätze seien alle sicher, so Willi.

Nach Einschätzung von Bürgermeister Georg Willi wird es bis zum Verkauf des Kaufhauses noch einige Wochen dauern, aber er gehe von einem hohen Interesse aus. Wie Willi zur Austria Presseagentur (APA) sagte, rechne er mit einer international renommierten Investmentbank, die zuschlagen könnte.

Bürgermeister derzeit ohne Hinweis auf konkreten Käufer

Er habe aber momentan keinen Hinweis auf einen konkreten potenziellen Käufer, betonte Willi. Eine solche Investmentbank, die ihr Handwerk verstehe, viel Erfahrung im Immobiliengeschäft habe und bereits derzeit jedes Jahr Bewertungen bei Objekten wie jenem des Kaufhaus Tyrol durchführt, läge aber für ihn quasi auf der Hand.

Kaufhaus Tyrol mit Sitz der Signa Holding
Zeitungsfoto.at
Das Kaufhaus Tyrol steht in der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck

Willi: „Arbeitsplätze sind alle sicher“

Willi machte sich jedenfalls keine Sorgen um das Kaufhaus in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße im Zentrum der Landeshauptstadt. Ein neuer Käufer werde angesichts der Premium-Lage und des sehr großen Werts wohl nicht schwer zu finden sein und dieser werde nur ein Interesse haben: „Dass der Laden weiter gut läuft.“

Die Arbeitsplätze seien jedenfalls alle sicher, zeigte sich der Stadtchef zuversichtlich und betonte am Laufenden gehalten zu werden.

Georg Willi
ORF
Georg Willi

Kein Interesse an Rundem Tisch

Dass einer seiner Konkurrenten um den Bürgermeistersessel bei der Gemeinderatswahl im April, „das Neue Innsbruck“ Frontmann und bisheriger Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP), am Dienstag einen „Runden Tisch“ und eine „Tiroler Lösung“ gefordert hatte – dem konnte Bürgermeister Georg Willi nichts abgewinnen. „Diese Floskel ‚eine Tiroler Lösung‘. Davon zu träumen bringt nichts.“

Außerdem habe man auch bisher nicht – „außer dass Benko Tiroler ist“ – mehrheitlich von „Tiroler Geld“ oder einer Tiroler Lösung gesprochen, wenn man sich die Geldquellen genau zu Gemüte führe und die internationalen Geldgeber beachte.

Auch SPÖ für Prüfung von Kauf durch Stadt Innsbruck

Auch die SPÖ Innsbruck forderte in einer Aussendung die Prüfung von Immobilien-Ankäufen durch die Stadt Innsbruck. Für die Stadt Innsbruck ergibt sich die Chance, strategisch wichtige Immobilien anzukaufen. Die konkreten Rahmenbedingungen gilt es jetzt zu prüfen und auch Partner zu suchen, die das Interesse einer nachhaltigen Stadtentwicklung im Sinne des Gemeinwohls teilen."

Diese Chance müsse man nutzen, denn in ganz Innsbruck besitze die Signa Schlüssel-Immobilien, erklärte Elisabeth Mayr die Forderung der SPÖ Innsbruck.

Kauf nicht Aufgabe von Stadt oder Land

Auch mit Turskys Aussage, wonach das Kaufhaus Tyrol nicht zu einem Spielball internationaler Investitionsfonds werden dürfte, konnte Willi wenig anfangen. Es werde sich ein guter Käufer finden und es solle jener den Zuschlag erhalten, der den besten Preis biete.

Es sei jedenfalls nicht Aufgabe von Stadt oder Land, gar selbst – und noch dazu in dieser Dimension – selbst als Käufer aufzutreten und Steuergeld hineinzupumpen: „Das macht und regelt der Markt.“

Pächter und Funktionäre warten gelassen ab

Paul Fink vom Zentrumsverein sieht im Kaufhaus Tyrol einen wichtigen Baustein im Stadtzentrum, der gemeinsam mit der Rathauspassage die Maria-Theresien-Straße vor rund 15 Jahren aus einer schwierigen Phase herausgeführt habe. „Ich glaube, dass ein Eigentümerwechsel für die meisten Leute keine großen Auswirkungen hat. Es ist ein Wechsel in der Besitzstruktur, aber am Haus selber wird das nicht sehr viel ändern“, so Fink.

Ähnlich Felix Kozubek, einer der Pächter im Kaufhaus. „Wir gehen davon aus, ganz egal, was sich bei den Eigentumsverhältnissen im Haus tut, dass die Verträge bestehen bleiben. Also, da ändert sich ja nichts“, so Kozubek.