Goldmünzen
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Chronik

88-Jähriger mit Polizeitrick bis Ungarn gelockt

Von falschen Polizisten ist ein 88-jähriger Tiroler um Goldmünzen und Schmuck im Wert von zigtausenden Euro geprellt worden. Die Täter setzten den Pensionisten damit unter Druck, dass seine Tochter einen tödlichen Unfall verschuldet habe. Zur Übergabe lotsten sie ihn bis nach Ungarn.

Die falschen Polizisten kontaktierten den Mann aus dem Bezirk Imst am 31. Jänner gegen 17.00 Uhr, teilten die Ermittler am Montag mit. Seine Tochter habe einen Verkehrsunfall versacht, bei dem ein Kind getötet worden sei, so die Drohkulisse der Anrufer. Er müsse deshalb eine Kaution in Hohe eines fünfstelligen Eurobetrags hinterlegen, damit die Öffentlichkeit nichts davon erfährt.

Opfer von Betrügern ein zweites Mal geprellt

Nach dem erfolgreichen Betrug versuchten es die Täter mit der gleichen Masche noch ein zweites Mal bei dem Tiroler Pensionisten. Er war noch aus der Rückfahrt aus Oberösterreich, als ihn ein weiteres Telefonat erreichte, wonach der Unfall seiner Tochter ein weiteres Todesopfer gefordert habe. Diesmal müsse er einen sechsstelligen Betrag bezahlen, um die Causa außergerichtlich bereinigen, so die Forderung der Anrufer, die sich als Polizisten ausgegeben hatten.

Der Mann ließ sich so dazu überreden, am darauffolgenden Tag Schmuck und weitere Wertgegenstände auszuhändigen. In diesem Fall wurde der 88-Jährige zunächst nach Wien dirigiert und von dort weiter zu einer Tankstelle in Ungarn, unmittelbar hinter der Grenze. Dort fand die zweite Übergabe an die Betrüger statt. Erst als das Opfer schließlich wirklich von seiner Tochter kontaktiert wurde, flog der Betrug auf. Jetzt laufen die Ermittlungen.