Man kennt ihn von spektakulären Bildern beim Dolomitenmann – Kanuten mussten sich in der Isel über einen wild schäumenden Katarakt quälen. Diese Stufe wird jetzt entfernt und der Fluss um bis zu 2,5 Meter eingetieft. Das habe entscheidende Vorteile, erklärt der Chef der Abteilung Wasserwirtschaft, Markus Federspiel: „Mit dieser Sohleintiefung wird erreicht, dass der Abflussquerschnitt und die Abflusskapazität an der Isel erhöht wird, ohne die Ufermauern erhöhen zu müssen. Das ist aber nur möglich, weil der Katarakt vor der Einmündung in die Drau entfernt werden kann.“
Immer wieder gab es in den letzten Jahren hochwasserkritische Situationen im Stadtzentrum. Mit der Verbauung sollen rund 100 Gebäude geschützt werden. Die Isel ist ein Bundesfluss, deshalb übernimmt das Landwirtschaftsministerium 85 Prozent der Baukosten. Es sei ein sicherheitstechnisches und ökologisches Herzeigeprojekt, sagt der zuständige Bundesminister Norbert Totschnig (ÖVP): „Es geht auch um die Ökologisierung der Gewässer. Wir sind gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet, einen guten Gewässerzustand herbeizuführen. Es wird nach den Grundsätzen des ökologischen Hochwasserschutzes gebaut.“
Neuer Erholungsraum an der Isel
Für die restlichen 15 Prozent und einen Sonderbeitrag kommt die Stadt Lienz auf. Mit dem Projekt werde auch ein neuer Erholungsraum mitten in der Stadt geschaffen, so Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ). Im Bereich des Iselparks soll die Ufermauer unterbrochen werden, Sitzstufen werden dann zum Verweilen einladen und den Fluss noch besser erlebbar machen. Auch Aussichtsplattformen sind geplant.
In zwei Jahren soll das Projekt abgeschlossen sein. Die Länge des Bauloses beträgt in Summe 2,1 Kilometer.