Gaiskogel
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Chronik

28-Jährige in Lawine ums Leben gekommen

Eine 28-jährige Tourengeherin ist am Samstag in den Stubaier Alpen bei einem Lawinenabgang ums Leben gekommen. Sie war mit ihrem 26-jährigen Lebensgefährten und dessen 32-jährigen Freund auf den Gaiskogel in der Nähe des Skigebiets Kühtai aufgestiegen, als es im Bereich des Gipfels zu dem Unfall kam.

Am Gipfel wollte die Frau kurz vor Mittag ihre Skier abfellen, dabei wurde ein Ski vom Wind erfasst und in die Ostflanke des 2.820 Meter hohen Gaiskogels geweht, wo er 200 Meter weiter unten im Schnee liegen blieb. Ihr Lebensgefährte wollte den Ski holen, wurde aber beim Wiederaufstieg von einer Lawine erfasst und 20 bis 30 Meter mitgerissen.

Gaiskogel
Hermann Hammer
Archivbild: Blick von Norden auf den Gaiskogel

Frau knapp unterhalb des Gipfels mitgerissen

Daraufhin fuhr der 32-Jährige ebenfalls in diesen Bereich ab. Als er von einem weiter unten liegenden Geländerücken die Lage erkunden wollte, sah er, wie sich die Frau knapp unterhalb des Gipfels unter einer großen Wechte bewegte und dann von einer Lawine mitgerissen wurde. Sie wurde von der Bergrettung aus der Lawine ausgegraben, sie verstarb aber noch an der Unfallstelle. Die beiden Männer blieben unverletzt und wurden vom Notarzthubschrauber geborgen. Bei allen drei handelte es sich um deutsche Staatsbürger. Im Einsatz standen die Bergrettung, Hundeführer und die Alpinpolizei.

Mehrere Lawinenabgänge am Samstag

Die Lawinengefahr in Tirol war am Samstag zwar als mäßig (Warnstufe2) eingestuft worden, speziell in hohen Lagen waren laut Warndienst aber schon einzelne Personen in der Lage, ein Schneebrett auszulösen. Im Laufe des Tages wurden mehrere Lawinenabgänge gemeldet, bei denen ebenfalls Wintersportler erfasst wurden – etwa auf der Kraspesspitze (2.953 Meter) im Sellraintal. Dabei wurden drei Wintersportler erfasst. Sie konnten sich ersten Informationen zufolge selbst befreien. Bereits zuvor war auf der Alples-Pleis-Spitze (2.648 Meter) im Gemeindegebiet von Kaisers (Lechtaler Alpen) ein Tourengeher verschüttet worden. Der verunglückte Wintersportler wurde von seinem Begleiter ausgegraben.

Dank LVS-Gerät aus Lawine gerettet

Im freien Skiraum des Skigebiets Pitztaler Gletscher wurden am späten Samstagvormittag zwei deutsche Variantenfahrer einer vierköpfigen Gruppe von einer Lawine erfasst. Beide konnten dank LVS-Suche rasch geortet und ausgegraben werden. Sie wurden bei dem Lawinenabgang verletzt und in das Krankenhaus Zams gebracht.

Weitere Lawinenabgänge wurden nach 14.00 Uhr aus den Gemeinden Kaunertal (Bez. Landeck) und Neustift im Stubaital (Bez. Innsbruck-Land) gemeldet. Mitgerissen oder verschüttet wurde dabei aber niemand.