Installation eines Photovoltaik-Paneels (PV-Anlage) einer Solaranlage
APA/ROBERT JAEGER
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Wirtschaft

Wirtschaft wirbt für Berufe mit grünem Etikett

Sogenannte „Green-Jobs“ sollen in Zukunft mehr an Bedeutung gewinnen. Das verspricht man sich bei der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Tiroler Wirtschaftskammer. Green-Jobs sind Berufe, die zum Klimaschutz beitragen sollen.

So werden teils neue und teils altbewährte Berufe mit dem Etikett „Green Job“ versehen, um für Lehrstellensuchende attraktiv zu sein. Egal ob Gärtner, Installateur oder Wärmetechniker: Sie alle können mit ihren Berufen zumindest einen kleinen Teil zur Klimawende beitragen, argumentiert die Tiroler Wirtschaftskammer.

Vier Personen bei Pressekonferenz
WK Tirol/Die Fotografen
Innungsmeister Helmut Brenner, Innungsmeister Josef Norz, Spartenobmann Franz Jirka und Innungsmeisterin Veronika Opbacher

Herausforderung angesichts angespannter Lage

Mit Blick auf den Klimawandel entstehen auch neue Berufe. Ab Herbst soll in Tirol der Lehrberuf Klimagärtner neu angeboten werden, so Franz Jirka, Spartenobmann für Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer. Auch die bestehenden Innungen würden sich mehr zu den Green-Jobs hinentwickeln. Jirka betont auch, dass es angesichts der aktuellen Wirtschaftslage mit einer angespannten Auftragslage und Herausforderungen wie Arbeitskräftemangel und hohen Energiepreisen entscheidend sei, im Gewerbe und Handwerk innovative Wege zu gehen. Man hoffe auch, dass mit dem Schlagwort „Green Job“ wieder mehr junge Menschen für die Sparte begeistert werden können. Immerhin gebe es im Gewerbe und Handwerk momentan rund 2.200 offene Stellen.

Installateure als „Vorreiter“

Innungsmeisterin Veronika Opbacher bezeichnet die Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnik als eine der Vorreiter-Branchen in Sachen Green Jobs. „Im Bereich der Erneuerbaren Energien stehen wir Installateure unseren Kundinnen und Kunden nicht nur mit unserer Expertise beratend zur Seite, sondern sind auch für die Abwicklung und Ausführung ihrer Projekte verantwortlich", so Opbacher.

Klimagärtner sollen für Abkühlung sorgen

Der neue Lehrberuf "Klimagärtner“ soll voraussichtlich im Herbst 2024 starten. Josef Norz, Innungsmeister der Tiroler Gärtner und Floristen, verweist darauf, dass es im städtischen Raum tendenziell immer heißer werde. Faktisch seien nur Gärtnerinnen und Gärtner in der Lage, mittels verschiedener Bepflanzungen, Begrünungen und Beschattungen die Temperatur in den Städten zu regulieren.

Maßnahmen wie Fassaden- oder Dachbegrünungen würden ein ausgezeichnetes Kosten-Nutzen-Verhältnis bieten. „Wenn sie von Anfang an miteingeplant werden, entstehen keine Mehrkosten beim Bau. Dafür werden weniger Kühlanlagen gebraucht und es gibt ein deutliches Plus an Biodiversität und Artenschutz. Deshalb werden im urbanen Bereich Projekte ohne grüne Elemente nicht mehr denkbar sein“, so Norz, der hier völlig neue Betätigungsfelder sieht.