Bisher wurden im Jänner 20 spürbare Erdbeben registriert, teilte GeoSphere Austria in einer Aussendung mit. Zuletzt wurde Dienstagfrüh in St. Johann in Tirol (Bezirk Kitzbühel) ein Erdbeben registriert. Das Beben hatte eine Magnitude von 3,8 und dürfte trotz nächtlicher Uhrzeit für große Verunsicherung gesorgt haben – mehr dazu in Erdbeben der Magnitude 3,8 bei St. Johann.
Bebenserie im Pillerseetal
Die hohe Anzahl an Erdbeben ist auf eine Bebenserie im Gebiet des Pillerseetals in Tirol zurückzuführen. Der Erdbebendienst der GeoSphere Austria lokalisierte im Jänner bereits rund 60 messbare Erdbeben in dieser Region, 16 davon wurden von der Bevölkerung verspürt. Das stärkste Beben dieser Serie war jenes vom 23. Jänner 2024 mit einer Magnitude von 3,8, was zu leichten Gebäudeschäden und einer allgemeinen Beunruhigung der Bevölkerung führte.
Ähnliche Bebenserie im Jahr 1921
Wie Seismologin Christiane Freudenthaler von der GeoSphere Austria erklärte, sei Tirol aufgrund der anhaltenden geologischen Prozesse der Alpenbildung jedes Jahr eines der Bundesländer mit den meisten spürbaren Erdbeben in Österreich. „Eine vergleichbare Bebenserie wie die aktuelle im Pillerseetal gab es zuletzt 1921, als hier über fünf Monate immer wieder die Erde bebte. Die Stärke war mit einer Magnitude bis zu 3,8 ähnlich wie bei den derzeitigen Beben.“
Serien von mehreren spürbaren Beben über einige Wochen oder Monate kommen nach Angaben von GeoSphere Austria in Österreich alle paar Jahre vor – im Jahr 2023 zum Beispiel im Raum Gloggnitz in Niederösterreich mit 29 spürbaren Beben von März bis Dezember und im Jahr 2017 im Raum Schottwien (Niederösterreich) sowie 2016 im Raum Klösterle (Vorarlberg) und im Raum Seefeld (Tirol).
Wichtige Wahrnehmungsberichte der Bevölkerung
Die GeoSphere Austria bittet die Bevölkerung, ihre Wahrnehmungen von Erdbeben zu melden, da diese Daten zur Bestimmung der Erdbebengefährdung in Österreich beitragen und für Baunormen relevant sind.