Warnschild Geisterfahrer auf Autobahnzufahrt
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Verkehr

Weniger Geisterfahrer in Tirol unterwegs

Im Vorjahr hat die Verkehrsredaktion des ORF vor 42 Geisterfahrern in Tirol gewarnt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete das einen Rückgang um drei Meldungen oder sieben Prozent. Damit lag die Gesamtzahl der Geisterfahrer unter dem langjährigen Durchschnitt.

Der bisherige Höchstwert wurde in Tirol im Jahr 2005 verzeichnet. Damals musste 73 Mal vor Geisterfahrern gewarnt werden. Der Tiefststand wurde 1995 verzeichnet, als 29 Falschfahrer unterwegs waren.

Analyse der einzelnen Teilstücke

Abschnitt Anzahl der Geisterfahrer Veränderung zum Vorjahr
A12: Telfs/West - Zams 12 0
A12: Innsbruck/Ost - Kufstein 11 0
A13: Innsbruck - Matrei 8 +2
S16: Zams - St. Anton 6 0
A12: Innsbruck - Telfs/West 3 -4
A13: Matrei - Brenner 2 0
S16: Raum Langen (Wald - St. Anton) 0 -1

Als Besonderheit sei hier erwähnt, dass am 11. Jänner des Vorjahrs auf der Inntalautobahn (A12) zwischen Innsbruck und Vomp ein Mopedlenker als Geisterfahrer gesichtet wurde.

Zwölf Geisterfahrer im Oberland auf A12 unterwegs

Im Bundesländervergleich lag Tirol damit auf dem fünften Platz. Die meisten Falschfahrer wurden wieder in Niederösterreich verzeichnet. Das Autobahnteilstück, auf dem im vergangenen Jahr die meisten Geisterfahrer – es waren 23 – unterwegs waren, war erneut der Abschnitt Klagenfurt-Ost – Knoten Villach auf der A2. Die A12 im Oberland belegte in dieser Statistik mit zwölf Geisterfahrern den sechsten Rang.

Statistik der Ö3-Verkehrsredaktion
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Höchster Stand seit 15 Jahren in Österreich

Österreichweit wurden im Vorjahr 444 Geisterfahrer gezählt. Das waren so viele wie seit 15 Jahren nicht mehr. Im Vergleich zum Jahr 2022 bedeutete das einen Anstieg um 54 Meldungen oder 14 Prozent.

Insgesamt gab es im Vorjahr in Österreich 14 Unfälle, an denen Geisterfahrer beteiligt waren, das waren doppelt so viele wie im Vorjahr. Dabei wurden zwei Personen getötet – eine 48-jährige, alkoholisierte Geisterfahrerin starb in Kärnten nach dem Zusammenprall mit einem Lkw, und ein 26-jähriger Geisterfahrer starb in Oberösterreich nach einem Zusammenstoß mit einem anderen Pkw.

Seit 1987 starben 122 Menschen bei Geisterfahrerunfällen in Österreich, dazu kommen 314 Schwerverletzte und 389 Leichtverletzte.

Gefahr ist am frühen Abend am größten

Die Gefahr, dass ein Geisterfahrer unterwegs ist, war im Vorjahr im November am größten. Dabei war es vor allem an Samstagen gefährlich. Im Tagesverlauf waren die meisten Geisterfahrer am frühen Abend von 18.00 bis 21.00 Uhr unterwegs. In den Morgenstunden von 6.00 bis 9.00 Uhr sind laut Statistik der ORF-Verkehrsredaktion nur halb so viele Falschfahrer unterwegs wie am Abend.

Am 23. Dezember 2023 wurden acht Geisterfahrer gezählt – das war die zweitgrößte Anzahl an einem Tag seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Rekordwert von zehn Geisterfahrermeldungen aus dem Jahr 2006 blieb damit unerreicht.