Bauarbeiter auf einer Baustelle
APA/ROBERT JAEGER
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Politik

Bauprogramm soll die Konjunktur ankurbeln

Die Verwaltung zu modernisieren und der Baubranche unter die Arme zu greifen, waren die zentralen Themen einer zweitägigen Regierungsklausur in Bad Häring. Im Rahmen eines zweijährigen Bauprogramms sollen von Land, Gemeinden und Landesunternehmen über zwei Milliarden Euro investiert werden.

Den Landesunternehmen komme von den gut zwei Milliarden Euro ein Investitionsanteil von 1,66 Milliarden Euro zu, heißt es vom Land Tirol. Der größte Teil davon entfällt mit etwa 1,17 Milliarden auf die Tiwag, gefolgt von der Neuen Heimat mit 230 Millionen und den Tirol Kliniken mit 127,5 Millionen Euro.

Kraftwerksbaustelle in Kühtai
Zeitungsfoto.at
Das größte Investitionsvolumen kommt von der 100-prozentigen Landestochter Tiwag

Laut LHStv. Georg Dornauer (SPÖ) sind im regulären Landesbauprogramm in den Bereichen Hochbau, Landesstraßen, Radwege, Wasserbau, sowie Wildbach- und Lawinenverbauung 2024 und 2025 rund 416 Millionen Euro für Groß-Bauprojekte sowie zahlreiche kleinere Projekte vorgesehen. 135 Millionen sind demnach für diverse Hochbauprojekte geplant, 100 Millionen für Landesstraßen und 22 Millionen für Radwege. 54 Millionen sollen in Wasserbau- und Hochwasserschutzmaßnahmen investiert werden, 105 Millionen in die Wildbach- und Lawinenverbauung.

Kapelle und Schloss Mentlberg
ORF
Das Schloss Mentlberg im Westen Innsbrucks wird zu einem Katastrophenschutzzentrum ausgebaut

Infrastrukturfonds für Kindereinrichtungen

Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) kündigte an, einen Infrastrukturfonds für Neubauten und Sanierungen von Liegenschaften im Bereich der Kinderbildung und Kinderbetreuung in Höhe von zehn Millionen Euro aufzulegen. Dabei würden Neu- und Erweiterungsbauten in öffentlichen, allgemeinbildenden Pflichtschulen mit bis zu 40.000 Euro sowie in Kinderbetreuungseinrichtungen mit 45.000 Euro jeweils pro Gruppenraum gefördert.

Prozess zur Reform der Landesverwaltung

Wie zuletzt im Jahr 2016 wird es abermals einen sogenannten „Tirol-Konvent“ geben. In diesem sollen innerhalb eines Jahres die Leitlinien für die Zukunft der Tiroler Landesverwaltung ausgearbeitet werden. Im Gegensatz zu 2016 soll es diesmal neben der Beteiligung von Expertinnen und Experten sowie selbst Beteiligten („Stakeholdern“) eine direkte Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern geben.

Sie sollen in einem „BürgerInnen-Rat" zu Wort kommen, bei dem mindestens 27 Personen aus Tirol mit mindestens drei Personen pro Bezirk zufällig nach dem „Schöffenprinzip“ ausgewählt werden. Die Mitarbeit erfolge allerdings auf freiwilliger Basis, heißt es. „Wir wollen eine Landesverwaltung, die von den Bürgerinnen und Bürgern mitgetragen und mitgestaltet wird“, so Dornauer.

Veränderungen sollen bald umgesetzt werden

Innerhalb eines Jahres sollen die Leitlinien zur Zukunft der Tiroler Landesverwaltung vorliegen, sodass „die notwendigen Veränderungen bereits in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden“, hieß es von Mattle und Dornauer. Dabei gehe es darum, Amtswege sowie Genehmigungs- und Förderverfahren weiter zu digitalisieren, Bezirkshauptmannschaften zu Service-Drehscheiben auszubauen, „Leichte Sprache“ und die digitale Barrierefreiheit zu forcieren, die Verwaltung zu entbürokratisieren oder niederschwellige Kommunikationssysteme wie beispielsweise Video-Chats zu stärken.

Landhaus
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Künftig soll es eine zentrale Nummer und Anlaufstelle im Landhaus für alle Bürgeranliegen geben

Zentrale Anlaufstelle für alle Anliegen geplant

Als eines der zentralen Ziele nennt Landeshauptmann Mattle einen „One-Stop-Shop“ für alle Anliegen. Das sei eine zentrale Telefonnummer, eine zentrale Anlaufstelle und ein zentrales Bürgerservice für alle Anliegen. „In welcher Form dies umgesetzt werden wird, wird der Tirol-Konvent aufzeigen“, so Mattle.