3-D-Drucker in Arbeit
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Wirtschaft

3-D-Drucker als Türöffner für Unternehmen

Das Werbeunternehmen Kinigadner aus Wörgl (Bezirk Kufstein) setzt seit kurzem auf einen Großraum-3-D-Drucker. Mit einem speziellen Material setzt der 400.000 Euro teure Drucker der Kreativität kaum Grenzen. Kinigadner will damit seinen Kundenkreis erweitern.

Mit dem Großraum-3-D-Drucker kann das Unternehmen aus Wörgl auch sehr große Modelle drucken. Es Doch es gebe eigentlich keine Grenze, denn größere Modelle können durch das Zusammenfügen mehrerer Teile erstellt werden, erklärt Geschäftsführer Christian Kinigadner.

Aufbau im Drucker erfolgt Schicht für Schicht

Damit biete man den Kunden neue Möglichkeiten. So seien etwa Lippenstifte in überdimensionaler Größe herstellbar. Auch große Parfümflaschen für Einkaufszentren seien so produzierbar. „Wir haben jetzt schon einige Anfragen im Werbesegment für Dosenhersteller, Designer und Luxusmarken“, sagt Kinigadner.

Großraum 3-D-Drucker im Einsatz

Der 3-D-Drucker baut das Modell Schicht für Schicht auf. Das verwendete Material ist ein Plexiglas, das unter UV-Licht härtet. Dies ermöglicht den Druck von transluzenten Modellen, die ideal für beleuchtete Designs wie Lampen sind.

Nach dem Druck kann das Modell sofort weiterbearbeitet werden, beispielsweise durch Lackieren oder Beschichten mit Glasfaser oder Epoxy. „Da gibt es kein Limit“, erklärt Christian Kinigadner, der das Unternehmen in dritter Generation führt.

3-D-Drucker
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Der Großraumdrucker stammt aus Israel

Nur zwei Großraum-3-D-Drucker in Österreich im Einsatz

Der Drucker stammt von der Firma Massivit aus Israel. In Österreich stehen nach Angaben von Kinigadner zwei derartige Großraumdrucker, wobei nur ihrer in der Werbebranche eingesetzt werde. Weltweit stehen demnach 150 solcher Geräte im Einsatz. „Da der Drucker knapp 400.000 Euro kostet, soll er nun auch entsprechend eingesetzt werden“, kündigt Kinigadner an.

Christian Kinigadner
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Christian Kinigadner

Die gedruckte Form kann dabei in ihrer Rohform verwendet werden. Dies sei speziell im Lampenbau interessant, da das Modell so in der Gänze ausgeleuchtet werden könne. Das Modell könne auch geschliffen und beliebig lackiert werden. Zusätzlich könne es durch Glasfaser oder Epoxy verhärtet werden, so halte es jede Witterung und auch Schläge aus. Daher könne mit dem Material jede Einsatzmöglichkeit abgedeckt werden – im Innen- und Außenbereich.

Von der Malerei zum Werbeunternehmen

Die Wurzeln des Tiroler Familienbetriebs liegen in der Malerei. Doch seit der Gründung im Jahr 1947 durch Gottfried Kinigadner veränderte sich der Schwerpunkt des Unternehmens und ist seit einigen Jahren unter dem derzeitigen Geschäftsführer Christian Kinigadner in der Werbebranche tätig.

Dabei bietet das Unternehmen neben klassischer Werbung auch zahlreiche andere Angebote an – beispielsweise Leitsysteme für Hotels oder Restaurants, dreidimensionale Leuchtbuchstaben oder Autobeschriftungen.

Neue Möglichkeiten der Werbung

Mit dem Großraum-3-D-Drucker kann das Unternehmen Modelle mit einer Größe von bis zu 1,40 Meter mal 1,10 Meter und 1,80 Meter in der Höhe drucken. Größere Modelle können durch das Zusammenfügen mehrerer Teile erstellt werden.

So seien etwa Lippenstifte in überdimensionaler Größe herstellbar. Auch große Parfümflaschen für Einkaufszentren seien so produzierbar.

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Modell aus dem 3-D-Drucker
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Modelle aus dem 3-D-Drucker
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Modelle aus dem 3-D-Drucker
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Modell aus dem 3-D-Drucker
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3-D-Drucker in Arbeit
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Modell im 3-D-Drucker
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Industriekunden als neue Zielgruppe

Der Großteil der Kunden des Werbeunternehmens mit seinen acht Mitarbeiten stammt aus dem Großraum Wörgl. Doch immer wieder sei man auch deutlich weiter entfernt im Geschäft: „Wir waren letztes Jahr zum Beispiel in St. Moritz in der Schweiz, wir haben Baustellen in Montenegro, in Deutschland, in Südtirol oder auch Wien.“

Durch den 3-D-Drucker soll seinem Unternehmen den Einstieg bei Industrieunternehmen gelingen, erhofft sich Kinigadner. „Überall, wo man jetzt mit großem Aufwand Sachen fräsen oder schäumen musss, können wir in kürzester Zeit recht einfach drucken.“