Symbolbild Schlafen / Schnarchen / Schlafapnoe
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Gesundheit

Risiko Schlafapnoe: Versteckte Krankheit

Schlafapnoe, also längere Atemaussetzer während des Schlafens, wird bei einem Großteil der Betroffenen nicht erkannt, warnen Experten der Innsbrucker HNO-Klinik. Begleitet wird die Krankheit von lautem Schnarchen.

Schnarchen alleine ist mitunter für eine Paarbeziehung, nicht aber für die Gesundheit schädlich. Kommen jedoch Atemaussetzer von 15 Sekunden und mehr hinzu, dann spreche man von einer Schlafapnoe, die sehr wohl ein Gesundheitsrisko darstelle, warnte Benedikt Hofauer, Direktor der Innsbrucker HNO-Klinik.

Risiko für Sekundenschlaf und Herzinfarkt

Hauptsymptom sei eine erhöhte Schläfrigkeit tagsüber: „Es besteht ein erhöhtes Risiko für Sekundenschlaf, was gerade für Autofahrer oder Berufskraftfahrer eine große Gefahr darstellt. Inzwischen weiß man auch, dass eine nicht behandelte obstruktive Schafapnoe einen Risikofaktor für Herzerkrankungen oder Schlaganfälle darstellt.“

HNO Klinik Innsbruck
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An der Innsbrucker HNO-Klinik finden Betroffene Hilfe

Bei 95 Prozent der Betroffenen sei die Krankheit nicht richtig diagnostiziert, erklärte Hofauer. Therapiert werde üblicherweise mit einer Schlafmaske. Wer die nicht verträgt, kann sich an der Innsbrucker HNO-Klinik einen Zungenschrittmacher einsetzen lassen: „Eine Stimulationselektrode wird über den Nerv gelegt, der die Beweglichkeit der Zunge steuert. Darüber kann dann synchron zur Einatem-Bewegung die Zunge nach vorne verlagert werden, sodass Atemaussetzer verhindert werden.“

Veranstaltungshinweis:

Tiroler Gesundheitsgespräche, am 16.01. ab 19.00 Uhr im ORF Tirol Studio 3. Der Eintritt ist frei.

HPV-Impfung schützt vor Mund-Tumoren

Ein weiterer Schwerpunkt an der Klinik ist die Entfernung und Behandlung von Krebstumoren im Kopf- und Halsbereich. Insgesamt würden die Tumore, die vor allem durch Alkohol und Rauchen verursacht werden, in den letzten Jahren aber weniger, so Benedikt Hofauer: „Was man allerdings beobachtet, ist, dass Tumore, die durch HP-Viren verursacht werden, also vor allem Tumore an den Gaumenmandeln und des Zungengrundes, jedoch zunehmen.“

Daher sei die HPV-Impfung, die in Tirol bis zum vollendeten 21. Lebensjahr gratis ist, ein wichtiges Mittel, so der Experte. In Tirol werden jedes Jahr bei rund 150 Patientinnen und Patienten Tumore im Kopf- und Halsbereich neu diagnostiziert.