Jeder fünfte Mensch in Tirol lebt in einer gemeinnützig errichteten Wohnung. Die sieben aktiven gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften in Tirol und auch deren Kundinnen und Kunden haben schwierige Zeiten hinter sich. Die Zinsen für Baudarlehen haben sich vervielfacht, die Bau- und Materialkosten sind ebenso massiv gestiegen.
Entspannung und Rekord bei Neubauten erwartet
Als Folge davon sind gemeinnützige Wohnungsmieten teurer geworden, mussten Bauprojekte zurückgestellt werden und wurden deutlich weniger Einheiten als in den Vorjahren fertiggestellt. Für heuer erhoffen sich die Gemeinnützigen eine leichte Entspannung bei den Kosten, zeigte sich Obmann Franz Mariacher vorsichtig optimistisch. 2.376 gemeinnützige Wohnungen sind in Tirol derzeit in insgesamt 65 Gemeinden in Bau.
Der Anteil der Ölheizungen liege bei den Bestandsgebäude bereits bei unter zwei Prozent, man sei also „voll auf Kurs“ zur Tiroler Klimaautonomie, so die Gemeinnützigen im Rahmen einer Pressekonferenz am Mittwoch. Alte Bestandsgebäude sollen vermehrt saniert werden, um so Beton und andere Materialien wiederzuverwerten. Das sei CO2-sparend – und dafür will man mehr Förderungen vom Bund.
Zudem seien die Ansprüche an gemeinnützige Wohnbauten massiv gestiegen und oft nurmehr schwer zu finanzieren, so Obmann-Stellvertreter Alexander Zlotek. Man müsse wieder mehr „zurück an den Ursprung“ und ressourcenschonender arbeiten, so Zlotek. Rund 360 Millionen Euro wollen die Gemeinnützigen im laufenden Jahr investieren.