Gastronomie vor Öffnung
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Wirtschaft

Gastronomie bei Insolvenzen voran

In Tirol hat es 2023 mehr Firmen und Privatinsolvenzen gegeben als im Jahr davor. Im Vergleich mit anderen Bundesländern liegt bei uns aber nicht die Bauwirtschaft sondern die Gastronomie in der Statistik voran. Das gab am Dienstag der Alpenländische Kreditorenverband bekannt.

Tirol hat mit der GemNova-Pleite auch jene Insolvenz zu verbuchen, bei der die zweitmeisten Dienstnehmer betroffen waren. Fast 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren bei der GemNova Bildungspool GmbH beschäftigt, als die GemNova Tochterfirma Insolvenz beantragt hat. Johanna Schumacher vom Alpenländischen Kreditorenverband sagte dazu: „Die GemNova Bildungspool GmbH hat in unserer Statistik Platz zwei eingenommen, nach der Insolvenz von Kika/Leiner, die weit über 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt hatte.“ Viele GemNova-Beschäftigte sind danach in einer Auffanggesellschaft des Landes untergekommen.

Montavit mit größtem Schuldenstand

Das größte Verfahren wenn es um den Schuldenstand geht, war das der Pharmazeutischen Fabrik Montavit in Absam. Johanna Schumacher: „Da waren Passiva von über 45 Millionen Euro. Dieses Verfahren konnte aus Sicht der Schuldnerin erfolgreich abgeschlossen werden.“

Gastronomie und Hotels bei Insolvenzen vorn

Fast ein Viertel der Verfahren wurde in Tirol mit einem Sanierungsplan abgeschlossen. Die meisten Insolvenzen hat es in der Beherbergung und Gastronomie gegeben. „Das ist sicher der Wirtschaftsstruktur in unserem Land geschuldet, während in Österreich sonst die Baubranche Hauptbetroffene ist. An zweiter Stelle liegt bei uns der Handel.“

Privatinsolvenzen stiegen an

Privatinsolvenz haben in Tirol 750 Menschen angemeldet, rund 70 mehr als im Jahr davor. Schumacher: „Wir rechnen hier nicht wirklich mit einer Entspannung. Aufgrund der hohen Inflation und des hohen Zinsniveaus ist davon auszugehen, dass Private auch weiter Schwierigkeiten haben werden, ihre laufenden Ausgaben zu decken.“

Zumindest statistisch an Tirol vorübergegangen sind die Insolvenzen der Signa Gruppe. Die werden in Wien abgewickelt.