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Teuerung: Mehr Nachfrage in Sozialmärkten

Die Teuerung macht sich auch in den Sozialmärkten in Tirol bemerkbar. So ausgelastet wie im vergangenen Jahr waren sie noch nie. Ohne Spenden und Ehrenamtliche sei die Aufrechterhaltung nicht möglich, heißt es von Betreiberinnen und Betreibern.

Besonders Menschen mit niedrigerem Einkommen macht der Preisanstieg bei Lebensmitteln zu schaffen. Die zehn Sozialmärkte in Tirol verzeichnen auch deshalb einen Rekordandrang an Kundinnen und Kunden. Auch der Sozialmarkt TISO in Innsbruck spüre das deutlich, wie Geschäftsführerin Michaela Landauer sagt. Der stärkere Andrang habe sich nicht erst in der Weihnachtszeit bemerkbar gemacht, sondern schon länger davor.

„Es ist schon vorher losgegangen, dass wir gespürt haben, dass erstens mehr Menschen kommen und die, die schon registrierte Kunden bei uns sind, öfter in der Woche einkaufen kommen. Also das ist für uns dann eine doppelte Belastung sozusagen“, meinte Landauer. Im Schnitt seien es früher etwa 70 Personen an einem Vormittag gewesen. Mittlerweile zähle man etwa 100 Kundinnen und Kunden pro Tag.

Schulden und Co. als Belastung

Andere Märkte sprechen von 20 Prozent Zuwachs bis hin zu einer Verdoppelung an Kundinnnen und Kunden. Inzwischen gibt es die Sozialmärkte in allen Tiroler Bezirken. Dort werden die Waren deutlich unter dem üblichen Marktpreis angeboten. Wer dort einkaufen will, darf eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überspringen. Je nach Markt liegt die Grenze für Einzelpersonen zwischen 1.050 und knapp 1.400 Euro.

Die Lage dürfte sich verschärft haben, weil auch Menschen mit einem etwas höheren Einkommen die Sozialmärkte aufsuchen, so Landauer. Zusätzlich würden Schulden und Alimente für viele als Belastung dazukommen. „Das spüre ich verstärkt, dass auch Leute mit einem Schuldenberg dastehen und unsere Dienste in Anspruch nehmen“, so die Geschäftsführerin des Sozialmarkts Innsbruck.

Spenden wichtig für Sozialmärkte

Der Innsbrucker Sozialmarkt habe keinen Einbruch an Waren- oder Geldspenden gespürt, Märkte in anderen Bezirken hingegen deutlich. Lang haltbare Lebensmittel wie Mehl, Nudeln und Öl sowie Hygieneartikel werden kaum gespendet und müssen von den meisten Sozialmärkten zugekauft werden. Dafür sind sie auf Spendengelder angewiesen.

Angewiesen sind sie auch auf ehrenamtlich tätige Menschen, die die Waren abholen, sortieren und verkaufen. Ohne sie sei der Betrieb in den meisten Tiroler Sozialmärkten nicht möglich.