In Österreich waren heuer 82 Erdbeben so stark, dass sie von der Bevölkerung deutlich wahrgenommen wurden. Elf dieser Beben wurden in Tirol verzeichnet, im Vorjahr waren es noch 19 Erdbeben gewesen. Der Rückgang in Tirol passt in das Bild der etwas geringeren Bebentätigkeit in Österreich insgesamt. Die Zahl instrumentell registrierter Erdbeben in Österreich war mit rund 1.300 um etwa 40 Prozent niedriger als im Jahr 2022.
Rutschende Möbel und schwankende Häuser
Zwei der stärksten Erschütterungen waren in Tirol zu verzeichnen. Am 26. August gab es um 11.53 Uhr bei Schwaz ein Erdbeben mit einer Magnitude von 3,7. Weil der Herd in 14 Kilometern Tiefe lag, blieb es bei Auswirkungen wie leicht schwankenden Häusern oder verrutschten Möbeln. Für das Beben wurde eine Intensität von 4 bis 5 auf der EMS-98-Skala ermittelt. Während die Magnitude ein Maß für die bei einem Beben freigesetzte Energie ist, beschreibt die Intensität die Auswirkungen des Bebens an der Erdoberfläche.
Beben vom 19. September mit stärksten Auswirkungen
Mit einer Intensität von 5 hatte das Erdbeben am 19. September im Raum Jenbach sogar stärkere Auswirkungen, wenngleich die Magnitude mit 3,6 ein wenig geringer war als beim Beben vom 26. August. Die Bebentiefe war aber mit nur sieben Kilometern deutlich geringer. Die Erschütterungen um 20.18 Uhr schreckten zahlreiche Menschen auf, manche flüchteten ins Freie, wie die Auswertung der rund 1.500 Berichte aus der Bevölkerung zeigte. Auch kleine Risse in Wänden wurden gemeldet. Das Beben war zwischen Telfs und Kufstein deutlich spürbar.