Bischof Hermann Glettler
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Religion

Bischof Glettler: „Aufeinander zugehen“

Das Weihnachtsfest sei ein guter Anlass, Streitereien zu beenden, Konflikte ruhen und die Waffen schweigen zu lassen. Das sagte der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler in seiner Weihnachts-Botschaft. Er plädierte dafür, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen.

Bischof Hermann Glettler wünschte sich zu Weihnachten nur eines: dass in den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt die Waffen schweigen.

Versöhnung und Frieden für alle Menschen

„Es wäre jetzt die Zeit, in der humanitäre Korridore errichtet werden, damit die Menschen wieder fühlen, da gibt es einen Lebensraum und eine Zukunft für alle.“ Bischof Glettler hoffte, dass auch bei uns wieder versöhnlichere Töne sowohl in der politischen Auseinandersetzung als auch in den sozialen Netzwerken und im persönlichen Umgang mit den Mitmenschen anklingen.

„Weihnachten bietet die Chance, dass wir uns innerlich öffnen für den Geist von Versöhnung und Frieden. Seinem Licht, seiner Güte Raum geben und nicht der Bitterkeit, nicht dem Vorwurf, nicht den unnötigen Ansprüchen und nicht der Vergeltung. Dann kann zumindest im ersten kleinen Lebensumfeld ein neuer Friede geschaffen werden. Und er wird sich auswirken.“

Zeit zum Zuhören schenken

Es gelte, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen und wieder neu aufeinander zuzugehen, so Glettler. „Vielleicht braucht es manchmal auch ein paar Schritte, dass man jemanden besucht, anklopft und fragt, wie es geht. Wir kämpfen mit einer unglaublichen Einsamkeit in unserem Land. Einige Menschen werden einfach vergessen. Sie haben dann oft nicht die Chance, sich zu melden oder irgendwo Anschluss zu finden. Das schönste Weihnachtsgeschenk könnte sein, vorbeizukommen und jemandem zuzuhören – eine Zuhör-Zeit zu schenken,“ sagte Bischof Hermann Glettler in seiner Weihnachts-Botschaft.

Er selbst wird am Heiligen Abend wieder einige Sozialeinrichtungen besuchen. Die Weihnachtsmette feiert Glettler heuer im neuen Integrationshaus der Caritas.