Modegeschäft mit Weihnachtspullover / Weihnachten im Handel
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Wirtschaft

Durchwachsenes Weihnachtsgeschäft

Dem Handel hat das Weihnachtsgeschäft dieses Jahr einiges abverlangt: kurzer Advent, Schneechaos am ersten Adventwochenende, Inflation und Streiks im Zuge der Lohnverhandlungen. Trotz stabiler Umsätze im Vergleich zum Vorjahr sei man inflationsbereinigt im Minus, heißt es.

Laut Wolfgang Feucht, dem Obmann der Sparte Handel in der Tiroler Wirtschaftskammer, sind die Umsätze beim heurigen Weihnachtsgeschäft in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. „Das Weihnachtsgeschäft ist ungefähr wie im Vorjahr, wir haben in etwa dieselben Umsätze. Das bedeutet allerdings, wenn man die Inflation berücksichtigt, dass wir inflationsbereinigt deutlich hinten liegen“, so Feucht.

Eine endgültige Bilanz, wie der Dezember verlief, werde erst nach Weihnachten gezogen, so Feucht. Die Tage nach den Feiertagen seien noch ausschlaggebend, da werden wahrscheinlich noch viele geschenkte Gutscheine eingelöst.

Kunden schauen mehr auf den Preis

Das Jahr 2023 war für den Handel ein schwieriges Jahr, so Branchenvertreter. Die Inflation und daraus resultierende Lohnverhandlungen würden zeigen, wie angespannt die Situation im Handel ist, so Feucht: „Wir arbeiten immer noch mit denselben Umsätzen wie 2021, haben aber inzwischen schon eine Lohnerhöhung hinter uns und die zweite wird kommen. Wir verstehen natürlich, dass der Mitarbeiter auch mehr im Geldtascherl braucht."

Weihnachten im Handel / Geschäft mit Weihnachtsdekoration
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Jede Person in Tirol gibt heuer durchschnittlich ca. 360 Euro für Weihnachtsgeschenke aus

Man merke generell, dass das Geld nicht mehr so locker sitze. Mia Altinci, Verkäuferin in einem Innsbrucker Modegeschäft, kann das bestätigen: „Die Konsumenten schauen heuer schon mehr aufs Geld und auf den Preis. Sie fragen, was es kostet.“ Es werden in Tirol dennoch durchschnittlich etwa 360 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgegeben.

Kurzer Advent, verschneite Tage

Für den Handel kommt hinzu, dass der Advent heuer kürzer als sonst und das erste Adventwochenende verschneit war, wodurch viele Menschen zuhause geblieben und nicht in die Geschäfte gegangen sind. „Das hat am ersten Adventsamstag schon Umsatz gekostet, wir laufen da noch ein bisschen hinten nach“, meint der Obmann der Sparte Handel in der Tiroler Wirtschaftskammer.