Installation eines Photovoltaik-Paneels (PV-Anlage) einer Solaranlage
APA/ROBERT JAEGER
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Politik

Neue Landesförderung für Stromspeicher

Ab 1. Jänner gibt es in Tirol eine neue Landesförderung für „netzdienliche“ Stromspeichersysteme für Photovoltaik (PV)-Anlagen. Das Land investiert dafür zwei Millionen Euro und will damit den Eigenverbrauchsanteil maximieren, die Stromkosten minimieren und die Netzbelastung optimieren.

Die Förderung beträgt 150 Euro pro Kilowattstunde (kWh) Speicherkapazität und ist mit zehn Kilowattstunden und 1.500 Euro begrenzt. Gefördert werden die ersten zehn kWh neuer Speicher sowie die Erweiterung von bestehenden Speichern auf zehn kWh. Die neu aufgelegte PV-Speicherförderung ist nach Angaben von LH Anton Mattle (ÖVP) im kommenden Jahr mit zwei Millionen Euro dotiert.

Photovoltaik-Anlage PV-Anlage
ORF

„Die neue Landesförderung hat das Ziel, den Eigenverbrauchsanteil zu maximieren, die Stromkosten zu minimieren und die Netzbelastung zu optimieren“, betonte Energiereferent, LHStv. Josef Geisler (ÖVP). Die Förderung ist ausschließlich für Speicher vorgesehen, deren Batterie in Abhängigkeit vom Zustand der Stromnetze geladen werden kann.

Auch wenn Tirol gemeinsam mit Vorarlberg die niedrigsten Stromtarife habe und sich die Einspeisetarife für Sonnenstrom nach einem Allzeithoch 2022 wieder einpendeln würden, sei eine PV-Anlage gerade in Kombination mit einem Speicher eine mehr als sinnvolle Investition, so Geisler.

Stromnetz teilweise an Leistungsgrenze angelangt

2022 wurden in Tirol rund 249 Gigawattstunden Strom aus Sonnenenergie erzeugt, das entspricht dem durchschnittlichen Jahres-Strombedarf von 7.000 Haushalten. Die Erzeugung von PV-Strom auf Tirols Dächern stieg im vergangenen Jahr um mehr als ein Drittel.

Mindestens 7.000 PV-Anlagen, die in das öffentliche Stromnetz einspeisen, wurden ersten Schätzungen zufolge im heurigen Jahr 2023 in Betrieb genommen. Rund drei Prozent der Netze sind an ihrer Leistungsgrenze angelangt. Um die Netze fit für die Energiewende zu machen, werden im kommenden Jahr dreistellige Millionenbeträge in den Netzausbau investiert.

Eigenverbrauchsanteil soll gesteigert werden

Intelligente Speichersysteme wirken entlastend für das Stromnetz. Die Einspeisung erfolgt verstärkt zu Tageszeiten, in denen das Stromnetz ausreichend Kapazitäten hat und die Energie im Netz gebraucht wird. Für den Eigenverbrauch steht die Energie durch den Speicher bedarfsgerecht Tag und Nacht zur Verfügung. Der Eigenverbrauchsanteil kann so von 30 bis 40 Prozent auf rund 60 Prozent gesteigert werden, rechnet das Land vor.

2022 lag der Anteil erneuerbarer Energie in Tirol erstmals bei über 50 Prozent. Bis zum Jahr 2050 will Tirol seinen gesamten Energiebedarf bilanziell aus heimischen, erneuerbaren Energieträgern decken. Dabei soll die PV mit einem Anteil von annährend 20 Prozent neben der Wasserkraft der wichtigste Stromlieferant sein.

Landesförderung bereits vor fünf Jahren

Im Zeitraum Juli 2016 bis Ende 2018 hat das Land Tirol bereits eine Förderung für Sonnenstromspeicher gewährt. Im Rahmen dieser Förderungen wurden in Tirol knapp 600 Speichersysteme unterstützt. Die Landesförderung wurde durch eine Bundesförderung abgelöst, die jedoch rasch ausgeschöpft war.

"Mit der neuen Förderung leisten wir seitens des Landes einen weiteren Beitrag zum PV-Ausbau, zur Erreichung der Energieautonomie, aber auch zur Entlastung unserer Stromnetze“, unterstrichen Mattle und Geisler.