Virgen wolle bei der Erbsenzählerei nicht mehr mitmachen, so wird der Ausstieg aus dem österreichweiten e5 Programm in einer Aussendung am Montag begründet. Das Programm unterstützt Österreichs Gemeinden in Energiefragen und Klimaschutz. Virgen habe bereits mit Nahwärme, Photovoltaik, Gebäudesanierung und Mobilität seine Hausaufgaben gemacht. Jetzt sehe man den Nutzen für den Ort nicht mehr, so der Gemeinderat.
Ende November fiel im Gemeinderat von Virgen deshalb einstimmig der Beschluss, das e5-Programm zu verlassen. Der bürokratische Aufwand sei überbordend, sagt Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler. Viele neue Kennzahlen, Statistiken und Datensammlungen würden Personal unnötig binden. Man wolle in Zukunft mit den Themen Umwelt und Gesundheit näher am Menschen sein. Virgen bleibe aber Klimabündnisgemeinde und nehme weiterhin an anderen Initiativen teil, so der Bürgermeister.
Vorreiter in e5-Programm
Virgen gilt in Energie- und Umweltfragen als eine Vorreitergemeinde. Schon vor dem Start des e5-Programms setzte die Gemeinde gezielte Maßnahmen in demn Bereich. Seit 1999 unterziehe man sich alljährlich der Prüfung durch das Land und habe jährlich die Umsetzung nach oben treiben können, verweist der Bürgermeister auf die Vorreiterrolle Virgens. Seine Gemeinde liege sogar im europäischen Ranking in Sachen Energiemaßnahmen und Nachhaltigkeit im Spitzenfeld.
Laut Ruggenthaler werde Energie und Klimaschutz in der politischen Arbeit der Gemeinde auch künftig eine wichtige Rolle spielen. Darüberhinaus werde Virgen aber andere wichtige Themen wie Umwelt und Gesundheit verstärkt in den Fokus stellen. In Tirol sind bislang etwas mehr als 50 Gemeinden am e5-Programm beteiligt. Virgen wird in Zukunft nicht mehr dabei sein.