Dass der Heilige Abend immer näher rückt, merkt man nicht nur am Kalenderblatt. Auch der Andrang in den Geschäften und Einkaufstraßen wird immer größer, so etwa am vorletzten „Einkaufsamstag“ vor Weihnachten. Das über weite Strecken sonnige Wetter war dabei vielfach kein Hinderungsgrund.
Das zeigte sich auch beim Besuch eines Christbaumverkaufstandes in Völs. Zahlreiche Kundinnen und Kunden suchten hier einen Baum aus. Daniela Wirtenberger aus Langkampfen (Bezirk Kufstein) verkauft seit bereits 30 Jahren Christbäume neben einem Einkaufszentrum. Als „Unterlandlerin“ findet sie es nett, nach Völs zu fahren, wie sie sagt.
Am beliebtesten seien im Verkauf heimische Bäume, meint sie. „Aber die klassische Nordmanntanne schon auch. Viele kleine Bäume gehen weg weil die Leute nicht mehr so viel Platz und auch nicht mehr so viel Geld haben“, so Wirtenberger.
„Beim Christbaumverkauf entstehen viele Geschichten“
Der Alltag als Christbaumverkäuferin sei von vielen unterschiedlichen Geschichten geprägt, sagt sie. Generell würden die meisten Menschen mit der ganzen Familie vorbei kommen. „Da gibt es Geschichten, da würde man ein Buch schreiben können. Weil der Mann will einen Großen, die Frau lieber einen Kleineren, die einen lieber einen buschigen Baum“, lacht sie.
Auch in der Innsbrucker Innenstadt war rund um die Mittagszeit ein regelrechtes „Shoppingfieber“ zu spüren. In der Maria-Theresien-Straße tummelten sich viele Menschen und pilgerten mit Einkaufstaschen von Geschäft zu Geschäft. „Wir sind auf Tour, es ist sich nicht alles ganz ausgegangen, wir waren schon um neun Uhr in der Stadt und wir haben jetzt eines von circa zehn Paketen, die wir abholen müssen“, erzählte ein Einkäufer aus Thaur.
Eine Innsbruckerin konnte gerade alle ihre Erledigungen abschließen und sämtliche Geschenke besorgen: „Die Kinder sagen eh genau, was sie möchten und das kauft man halt dann. Ein Schokoschirmchen für den Weihnachtsbaum, Kerzen und ein T-Shirt habe ich gekauft“, meinte sie. Jetzt freue sie sich auf eine ruhige letzte Woche vor Weihnachten und Heiligabend.
KV-Verhandlungen erneut gescheitert
Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Handel bzw. deren Gewerkschaftsvertretung dürfte es wohl weniger eine ruhige und entspannte Woche werden. Schließlich war in der Nacht auf Samstag auch die sechste Verhandlungsrunde zum neuen Handelsangestellten-Kollektivvertrag (KV) zwischen Gewerkschaft und Wirtschaftskammer ohne Ergebnis zu Ende gegangen – und das nach einem fast zehnstündigen Verhandlungsmarathon.
Ein neuer Termin für eine nächste Lohnrunde steht noch nicht fest. Weitere Maßnahmen sind derzeit in Vorbereitung, hieß es am Samstag vom ÖGB Tirol. Vergangene Woche hatte es vereinzelt Kampfmaßnahmen im Lebensmittelhandel gegeben – mehr dazu in Handelsangestellte mit kurzem Warnstreik.
Die Gewerkschaft hatte nach eigenen Angaben einen sozial gestaffelten Gehaltsabschluss zwischen 8,58 und 9,38 Prozent vorgeschlagen. Das wäre im Schnitt ein Gehaltsplus von 8,96 Prozent. Auch eine Öffnungsklausel für Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten lag offenbar am Tisch. Laut Gewerkschaft haben die Arbeitgeber nur ein Plus von 8 Prozent plus 10 Euro angeboten – mehr dazu in Keine Einigung bei Handels-KV: Instrumente liegen auf dem Tisch“ (orf.at).