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Wissenschaft

Dubai: Forscher sieht Ergebnisse kritisch

Der Tiroler Klimaforscher Georg Kaser sieht die Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Dubai kritisch. Der Beschluss, die erneuerbare Energie um das Dreifache auszubauen sei zwar ein riesiger Schritt, aber man habe noch immer nicht begriffen, dass es eine Umstellung auf null Emissionen brauche.

Zu dem Ergebnis der Welt-Klimakonferenz sagt der Tiroler Klimaforscher Georg Kaser, man habe sich diplomatisch auf einen Kompromiss „in schönster Manier geeinigt“. Das Thema sei aber zu dringlich, um Kompromisse zu machen. Da brauche es viel klarere Aussagen und es müssten schnelle Taten folgen, so Kaser. Es schwinge immer noch das Missverständnis mit, eine CO2-Neutralität bis 2050 würde reichen. Man müsse viel früher auf Nettonull kommen, kritisiert der Klimaforscher. 2030 werde man das „Budget“ verbraucht haben, „dann haben wir das Spiel verloren“, zeigt Kaser ein pessimistisch anmutendes Szenario auf.

Georg Kaser
APA/HANS PUNZ
Kaser sieht keinen Raum mehr für Kompromisse

Katastrophale Veränderungen schon jetzt

Im Prinzip befinde man sich schon in den katastrophalen Veränderungen, auch wenn es nach dem El-Nino-Ereignis wieder ein paar moderatere Jahre geben könne. Eine langfristige Auswirkung sei der Anstieg des Meeresspiegels, auch wenn man jetzt bei den Emissionen auf null gehe, produziere man in den nächsten Jahrhunderten einige Meter an Meeresspiegelanstieg, sagt der Wissenschafter.

Die Pariser Klimaziele mit einem Anstieg von 1,5 Grad sind für Kaser rein physikalisch noch machbar, aber da müsste man in den allernächsten Jahren aus CO2- Methan- und Lachgasemissionen aussteigen. Das unterirdische Bunkern von CO2 sieht Kaser kritisch. Man weiß nie, wie lange „das Zeug“ dort bleiben werde, das Verfahren sei sehr teuer und brauche viel Energie.

Steigende Zahl an Hitzetagen

In Innsbruck könnte die Zahl der Hitzetage in Zukunft stark ansteigen, das zeigen von der APA veröffentlichte Prognosedaten. Demnach wäre es möglich, dass es etwa zwei bis drei Mal so viele Tage mit Temperaturen von über 30 Grad gibt als derzeit.

APA Graphik zu den Hitzetagen in den Landeshauptstädten
APA

In den 2020er Jahren gab es bisher in Innsbruck im Durchschnitt zwölf Hitzetage im Jahr. Unter allen österreichischen Landeshauptstädten könnte in Innsbruck der Anstieg am stärksten ausfallen.