Viel Niederschlag, Tauwetter und kalte Nächte – diese Mischung könnte laut dem Landesgeologen Werner Thöny zum Steinschlag auf der Reschenstraße bei Nauders im Bezirk Landeck geführt haben. Gestein brach ab und stürzte auf die Straße.
Nach einem Erkundungsflug trotz dichten Nebels konnte der Geologe die Straße wieder freigeben. Sie war ab 13 Uhr wieder befahrbar und Nauders damit wieder über Tirol erreichbar.
Straßensperre bleibt im Pitztal
Anders sah es noch im Pitztal aus. Dort ist gegen 5.30 Uhr im Gemeindegebiet von Arzl eine Mure auf die Jerzener Landesstraße (L243) im Bezirk Imst abgegangen. Das sei eine Herausforderung für die Einsatzkräfte gewesen, sagte Hartmut Neurauter von der Straßenmeisterei Zams. „Wegen der durchnässten Hänge ist immer wieder etwas nachgekommen. Wir mussten die Arbeiten vorerst einstellen. Die Straßensperre bleibt bis auf weiteres aufrecht.“
Die vorsorgliche Sperre der Jerzener Landesstraße hat auch das Land Tirol am Mittwochnachmittag bestätigt. Es sei nicht auszuschließen, dass weitere Muren abgehen könnten, hieß es. Der Verkehr wurde über die Pitztalstraße (L16) umgeleitet. Hier wird der Landesgeologe in den kommenden Tagen nach weiteren Begutachtungen entscheiden, ob und wann die Straße wieder freigegeben werden kann. Weitere Hangrutschungen und Steinschläge hat es laut Landesgeologen vor allem im Oberland und im Sellrain gegeben.
Stützmauer in Sellrain stürzte um
In Sellrain ist gegen 9 Uhr eine Stützmauer an einem steilen Hang umgefallen . Sie riss Erdreich mit. Abgerutscht sind dabei auch ein Gartenhäuschen und ein Swimmingpool. Das Wohnhaus wurde aber nicht beschädigt, es wurde niemand verletzt.
Landesgeologe Thomas Figl sagte: „Im Sellrain ist das Problem gewesen, dass eine etwa zehn Meter hohe Stützmauer umgefallen ist. Aber es war eigentlich ein Standsicherheitsproblem der Stützmauer und weniger ein geologisches Problem. Man muss auch wissen, die Mauer ist schon 35 Jahre alt. Das Erdreich arbeitet natürlich, da kann es schon einmal passieren, dass solche Sachen vorkommen, vor allem bei diesen Witterungsverhältnissen.“