Das Biathlonstadion in Hochfilzen 2021
APA/BARBARA GINDL
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Sport

Hochfilzen plant für erhoffte WM Neuerungen

Das Organisationskomitee in Hochfilzen (Bezirk Kitzbühel) und der ÖSV hoffen bei der Vergabe im kommenden Jahr auf den Zuschlag für die Biathlon-WM 2028 oder 2029. Wenn Hochfilzen diesen bekommt, sind Neu-, Umbauten und Adaptierungen an den Wettkampfstätten geplant.

Bisher bekannte Gegenkandidaten sind Oslo (Norwegen), Kontiolahti (Finnland), auch Frankreich hat sein Interesse bekundet. Gewinnt Hochfilzen die Vergabe im Herbst, wird es Neuerungen geben, deren Kosten laut dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) aber deutlich unter jenen von der Weltmeisterschaft 2017 liegen werden.

Zusammenarbeit mit Bundesheer

Wie ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer erläuterte, sollen viele der geplanten Infrastrukturverbesserungen in Millionenhöhe gemeinsam dem Bundesheer abgewickelt werden, das am Veranstaltungsareal einen Truppenübungsplatz und das Heeresleistungszentrum betreibt. „Es geht nur in Zusammenarbeit, das hat die WM 2017 gezeigt, dass es in enger Abstimmung nutzenstiftend für den Sport ist, aber schlussendlich auch für Bundesheer, da der Truppenübungsplatz eine Auswertung erfährt, von dem her ist es eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, erklärte der Osttiroler am Samstag im Gespräch mit der APA.

Kosten vorher verbindlich zusichern

Im Fall des erhofften Zuschlags sollen die Haupttribüne erweitert werden, eine neues Funktionsgebäude und Tunnelverbindungen für Athleten und Zuschauer errichtet werden. Außerdem sind Umbauten an den Loipen und der Skirollerstrecke geplant. Die dafür kalkulierten Kosten wären „jedenfalls weniger als 2017 und bauen auf den Investitionen von damals auf“, betonte Scherer.

In diesem Zusammenhang deutete er auf das vom Skiverband mittlerweile festgelegte Vorgehen zur Vermeidung nachträglicher Finanzierungsdebatten hin. „Wir stimmen vorher schon alle Infrastrukturprojekte ab, lassen diese kostentechnisch erfassen und sie uns verbindlich zusichern. Erst dann wird eine Bewerbung abgegeben, um zu verhindern, dass anschießend Begehrlichkeiten und Diskussionen entstehen.“

Hochfilzen wäre zum vierten Mal WM-Austragungsort

Scherer sagte weiters, dass einige der Investitionen ohnehin fällig wären und in der Prioritätenreihung des Bundesheeres weit vorne stünden. „Aber natürlich würde es einen Boost durch die WM bekommen“, meinte der Osttiroler und verwies auf das Commitment von hochrangigen Bundesheervertreten und bereits geführte Gespräche mit Bundesministerien und dem Land Tirol.

ABD0252_20170219 – HOCHFILZEN – …STERREICH: †bersicht beim Herren-Massenstart Bewerb Ÿber 15 km im Rahmen der Biathlon WM am Sonntag,19. Februar 2017, in Hochfilzen. – FOTO: APA/BARBARA GINDL
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Bereits 2017 war Hochfilzen im Pillerseetal Austragungsort einer Biathlon-WM

Aufgrund möglicher Jubiläen präferiert der ÖSV die Ausrichtung bereits 2028, weil man dadurch das Thema der geschichtlichen Verbindung mit 1958 und 1978 im Storytelling entsprechend propagieren könnte, so Scherer. 1958 fand die erste WM der Geschichte in Österreich statt, 1978 war Hochfilzen erstmals WM-Ausrichter. Danach war man auch 2005 und eben 2017 bereits Veranstalter der Titelkämpfe.

Bei der Bewerbung um die neuerliche Ausrichtung seien auch die Unterkünfte für die Teams, Medienvertreter und Fans ein entscheidender Faktor. Diesbezüglich stehen als Termine wie zuletzt der Februar oder unter Umständen auch Anfang März zur Debatte. Als nächste WM-Austragungsorte fixiert sind Nove Mesto (2024), Lenzerheide (2025) und Otepää (2027).