Tirolerinnen und TIroler: Menschen bzw. Fußgänger in der Innsbrucker Innenstadt
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Chronik

Mehr Einwohner trotz weniger Geburten

In Tirol sind im Vorjahr um 6,4 Prozent weniger Kinder geboren worden als 2021. Dennoch gab es in allen Bezirken einen Bevölkerungszuwächse, meist zurückzuführen auf Zuwanderung. Prozentuell am meisten wuchsen die Gemeinden Obsteig (Bezirk Imst) und Kematen (Bezirk Innsbruck-Land).

Mit 1. Jänner 2023 lebten 771.304 Personen in Tirol. Das waren um 7.202 Personen (+ 0,9 Prozent) mehr als im Jahr davor. Wie aus der neuen Statistik des Landes hervorgeht, ist das das stärkste Wachstum seit 2015.

Die Wohnbevölkerung stieg im vergangenen Jahr in allen Tiroler Bezirken. Zwei Drittel der Gemeinden verzeichneten ein Bevölkerungsplus, 80 Gemeinden – vor allem Kleingemeinden unter 2.000 Einwohnerinnen und Einwohnern – verloren jedoch an Bevölkerung.

Städte Schwaz und Imst am stärksten gewachsen

Die Gemeinden mit dem größten prozentuellen Bevölkerungszuwachs waren Obsteig (Bezirk Imst) und Kematen (Bezirk Innsbruck-Land). Zu den am stärksten wachsenden Städten zählten 2022 Schwaz und Imst. Die größte prozentuelle Abnahme verzeichneten die beiden Außerferner Gemeinden Namlos und Kaisers (Bezirk Reutte). In diesen beiden kleinen Gemeinden lebten 2022 jeweils vier Personen weniger als im Jahr davor.

Deutsche Staatsbürgerschaft häufig vertreten

18 Prozent der in Tirol ansässigen Bevölkerung haben eine andere als die österreichische Staatsbürgerschaft. Über 60 Prozent der Mitbürgerinnen und Mitbürger mit nicht-österreichischem Pass stammen aus der EU, ein Drittel davon kommt aus Deutschland.

Stark zugenommen hat in Folge des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine die Zahl der ukrainischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in Tirol. Sie stieg von 462 auf 4.157.

Sophia und Elias beliebteste Babynamen

Die Zahl der Seniorinnen und Senioren über 65 Jahre stieg weiter um 0,2 Prozent und liegt aktuell bei 19 Prozent. Seit dem Jahr 1952 hat sich der Anteil der Seniorinnen und Senioren mehr als verdoppelt. Die Geburtenbilanz (Differenz von Geburten und Sterbefällen) war auch im Jahr 2022 mit einem Plus von 469 positiv, jedoch ist dieser Wert der niedrigste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961.

Bei der Geburt ihres ersten Kindes waren Gebärende in Tirol durchschnittlich knapp über 30 Jahre alt. 1984 lag dieser Wert noch bei 24,3 Jahren. Die beliebtesten Vornamen im vergangenen Jahr waren Sophia (87 Mal) und Elias (91 Mal).

Lebenserwartung gesunken

Gemeinsam mit Salzburg haben Menschen in Tirol die höchste Lebenserwartung: Männer werden im Durchschnitt 80,2 Jahre alt, Frauen 84,7 Jahre. Bei Männern und Frauen ist die Lebenserwartung im Vergleich zum Jahr davor leicht gesunken.

In Tirol gab es mit 1. Jänner 2023 152 Personen, die 100 Jahre oder älter waren. Zu den häufigsten Todesursachen zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bösartige Tumore. Sie sind gemeinsam für mehr als die Hälfte der Todesfälle verantwortlich.

Scheidung nach 55 Jahren Ehe

Die Statistikerinnen und Statistiker machten auch auf einige Extremwerte aufmerksam. So hielt etwa die kürzeste Ehe, die 2022 geschieden wurde, lediglich sechs Monate und 21 Tage. Die längste Ehe hielt bis zur Scheidung 2022 hingegen 55 Jahre. Bei ihrer Scheidung im Vorjahr am ältesten waren ein Mann mit 82 Jahren und eine Frau mit 76 Jahren.