Start der Bobbahn in Innsbruck Igls
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Sport

Mehrheit für Olympiabewerbe in Igls

Laut einer Umfrage ist die Mehrheit der Bevölkerung für die Austragung der olympischen Eiskanal-Wettbewerbe in Igls im Jahr 2026. Das Institut für Sportwissenschaft der Universität befragte über 500 Menschen in Innsbruck und den umliegenden Dörfern.

Die nächsten Olympischen Winterspiele finden 2026 in Mailand und Cortina d‘Ampezzo statt. Weil in Cortina kein Eiskanal gebaut wird, sollen diese Bewerbe außerhalb Italiens durchgeführt werden. Dafür würde sich auch der Eiskanal in Innsbruck-Igls anbieten. Das Österreichische Olympische Comité sowie politische Vertreterinnen und Vertreter hatten Interesse bekundet, die Eiskanal-Bewerbe in Innsbruck-Igls durchführen zu lassen.

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Der Eiskanal in Igls könnte 2026 Olympia-Austragungsort werden

Konkret stimmten bei der Befragung über die Hälfte der Befragten (54,2 Prozent) der Aussage zu, dass die positiven Auswirkungen der Bewerbe, die negativen Auswirkungen überwiegen werden. 58,9 Prozent würden sich darüber freuen, falls die olympischen Bewerbe in Innsbruck-Igls stattfinden sollten.

Insgesamt nahmen in den vergangenen zwei Wochen 573 Personen mit Hauptwohnsitz in Innsbruck (primär in den Stadteilen Vill und Igls) oder einer Nachbargemeinde im südöstlichen Mittelgebirge bzw. Wipptal an der persönlichen Befragung teil.

Vor allem wirtschaftliche Vorteile im Blick

57,8 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass die Austragung der Bewerbe ein Paradebeispiel für die Integration gemeinsamer Ressourcen zum Nutzen der Gesellschaft wäre. Dennoch ist über ein Drittel der Meinung, dass die Bewerbe zu zusätzlichen Kosten führen würden, die anderswo besser angelegt wären.

"Die Befragten sehen überwiegend wirtschaftliche (insbesondere touristische) Vorteile einer Austragung der Bewerbe in Tirol, die unter anderem mit einer Verbesserung des Images der Tourismusregion Innsbruck in Verbindung gebracht werden“, fasst der Leiter des Forschungsprojekts, Martin Schnitzer, zusammen.

Drei Volksbefragungen gegen Olympia ausgegangen

Innsbruck wäre nach den Olympischen Winterspielen 1964, 1976 und den Olympischen Winterjugendspielen 2012 erneut Gastgeber Olympischer Spiele. Diese Tatsache sei insofern interessant, als dass sich die Bevölkerung bereits dreimal, zuletzt 2017, im Rahmen einer Volksbefragung gegen die Austragung Olympischer Winterspiele auf Tiroler Boden ausgesprochen habe, heißt es in der Aussendung der Universität Innsbruck.

„Ziel der Befragung war die Analyse wahrgenommener Kosten und Nutzen möglicher olympischer Eiskanal-Bewerbe 2026 in Innsbruck-Igls aus Sicht der Bewohner:innen“, sagt Martin Schnitzer. „Außerdem wollten wir ein Stimmungsbild bezüglich des renovierungsbedürftigen Eiskanals Innsbruck-Igls erheben.“

Vor allem Jüngere dafür

Erste Auswertungen der erst vor Tagen durchgeführten Umfrage zeigen zudem, dass es altersspezifische Unterschiede bezüglich der Vorfreude auf und die Unterstützung für die mögliche Durchführung der Bewerbe in Igls gibt. Insgesamt stimmen bei der Gruppe der unter 30-Jährigen 69,6 Prozent der Aussage zu, dass sie sich auf die potentiellen Bewerbe freuen würden. Knapp zwei Drittel würden die Bewerbe unterstützen. In der Altersgruppe ab 30 Jahren stimmen den Aussagen 54,1 Prozent (Freude), bzw. 51 Prozent (Unterstützung) zu.

Eiskanal Igls wird überwiegend positiv gesehen

Die Sportinfrastruktur „Eiskanal Innsbruck-Igls“ wird von den Bewohnerinnen und Bewohnern überwiegend positiv wahrgenommen. 62 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass der Eiskanal zur touristischen Entwicklung der Region Innsbruck beiträgt und einen wichtigen sportlichen Standort darstellt (57,7 Prozent). Bei der Frage nach den Kosten des Eiskanals, zeichnet sich kein klares Bild ab. 38,9 Prozent sind der Meinung, dass die Kosten des Eiskanals durch die zusätzlichen Einnahmen, welche durch den Betrieb generiert werden, gerechtfertigt seien. 28,9 Prozent stimmen dieser Aussage nicht zu, 32,2 Prozent geben weder eine positive noch eine negative Meinung dazu ab.

Besonders sei dabei, „dass fast die Hälfte der Befragten den Eiskanal in Innsbruck-Igls noch nie besucht haben, obwohl dieser vor der Haustür liegt“ erklärt Jannik Roth, Absolvent des Masterstudiums „Nachhaltige Regional- und Destinationsentwicklung“, Studienkoautor und Projektmitarbeiter am Institut für Sportwissenschaft.