Kundgebung vor dem Sillpark
Gewerkschaft GPA
Gewerkschaft GPA
Wirtschaft

Warnstreiks am ersten Einkaufssamstag

Mit weiteren Warnstreiks und einer Kundgebung vor dem Innsbrucker Einkaufszentrum Sillpark will die Gewerkschaft am ersten Einkaufssamstag Druck für höhere Löhne im Handel machen. Die jüngste Runde der Kollektivvertragsverhandlungen mit der Arbeitgeberseite war am Dienstag ohne Einigung geblieben.

Schon am Mittwoch war es in Schwaz zu einer ersten Streikaktion bei einem Supermarkt gekommen, auch am Freitag wurde da und dort aus Protest gegen die bisher gescheiterten Lohnverhandlungen im Handel die Arbeit kurz niedergelegt. Rund 50.000 Handelsangestellte gibt es in Tirol.

Kundgebung vor dem Sillpark
Gewerkschaft GPA
Kundgebung der GPA am Samstagvormittag vor dem Sillpark

Gewerkschaft mit Angebot unzufrieden

Am ersten Einkaufssamstag im Advent will die Gewerkschaft die Gangart etwas verschärfen und mit einer Kundgebung in Innsbruck Druck machen, zusammen mit Betriebsrätinnen und -räten. Sie verlangen von der Wirtschaft ein besseres Gehaltsangebot angesichts der aktuellen Teuerung. Die Arbeitgeber im Handel bieten bisher ein Lohnplus von sechs Prozent und eine Einmalzahlung von 1.000 Euro. Mehr sei aufgrund der angespannten Situation für die Branche nicht drin, argumentieren sie. Für die Gewerkschaft ist das zu wenig.

„Affront“ gegenüber den Beschäftigten

Harald Schweighofer, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft GPA Tirol, kritisiert, dass die Arbeitgeber nach wie vor nicht bereit seien, ein Angebot vorzulegen, das über der rollierenden Inflationsrate von 9,2 Prozent liege. Die von der Arbeitgeberseite angebotenen sechs Prozent Gehaltserhöhung plus Einmalzahlung seien angesichts der hohen Teuerung ein Affront gegenüber den Beschäftigten.

"Man darf außerdem nicht vergessen, dass der Großteil der Beschäftigten Frauen sind. Sehr viele von ihnen arbeiten – meist aufgrund von Betreuungspflichten – in Teilzeit und verdienen daher ohnehin wenig“, so Schweighofer. Einmalzahlungen seien nicht akzeptabel, weil die Menschen auf ihre Pension, auf die Lebensarbeitszeit extrem viel Geld verlieren würden.