So war die Brennerautobahn in den Morgenstunden in Richtung Innsbruck zwischen Brennersee und Nösslach gesperrt wie auch in Richtung Brenner zwischen dem Zenzenhof und Patsch. Auch auf der Brennerstraße, der B182, gab es kaum ein Weiterkommen, zwischen Gries und dem Brennerpass war die Straße seit den Morgenstunden gesperrt, die Sperre blieb auch vorerst weiter aufrecht.
Ein halber Meter Schnee innerhalb weniger Stunden
Am Arlberg und am Brenner wurden laut der ASFINAG mehr als 50 Zentimeter Neuschnee in wenigen Stunden registriert. Die Winterräum-Staffeln der ASFINAG seien im Volleinsatz, hieß es von der ASFINAG am Samstagvormittag. „Allein am Brenner sind 21 Räumfahrzeuge unterwegs, auch drei Abschlepp-Fahrzeuge sind vor Ort, weil immer wieder Lkw hängenbleiben können.“
Mehrere Orte nicht erreichbar
In ganz Nordtirol mussten aufgrund der starken Schneefälle bzw. aufgrund der Lawinengefahr immer wieder Straßen gesperrt werden. Im Zillertal wurde am Vormittag die Zillertalstraße zwischen Mayrhofen und Ginzling gesperrt, Ginzling war somit nicht erreichbar. Durch die Sperre der Brennerstraße zwischen Stafflach und der Grenze war vorerst die Gemeinde Gries am Brenner nicht erreichbar. Ebenso gesperrt war die Großvolderbergstraße. In Großvolderberg (Bezirk Innsbruck Land) stürzte ein in Hanglage stehender Baum aufgrund der enormen Schneelast auf das Dach eines Hauses. Die Bewohner hielten sich zu diesem Zeitpunkt im Schlafzimmer unmittelbar unter dem Dach auf, sie blieben laut Polizei unverletzt. Aufgrund einer Straßensperre war am Samstagnachmittag die Gemeinde Gramais (Bezirk Reutte) nicht erreichbar.
Probleme auch im Bahnverkehr
Auch im Bahnverkehr kam es am Samstagmorgen zu massiven Problemen, sagt ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair. Im Brixental sei man eingleisig unterwegs. Probleme gab es vielfach durch Bäume, die auf die Oberleitung stürzten, etwa im Bereich der Brennerbahn, der Karwendelbahn zwischen Innsbruck und der Martinswand oder auch zwischen Imst und Schönwies.
Am Deutschen Eck sind laut ÖBB zwischen Salzburg und Kufstein bzw. München bis mindestens Montag keine Fahrten möglich. Züge zwischen Salzburg und Tirol werden teilweise über Zell am See umgeleitet, mit Verspätungen mit bis zu zwei Stunden muss gerechnet werden
Neun Flüge gestrichen
Auch am Innsbrucker Flughafen herrschte am Samstag eingeschränkter Flugbetrieb. Aufgrund der Wetterverhältnisse mussten Flüge insgesamt neun Flüge gestrichen werden. Obwohl der Winterdienst des Flughafens seit den Nachtstunden voll im Einsatz gewesen sei, sei es bis in der Früh nicht gelungen, die Menge an Nassschnee von der Piste und den Rollwegen zu räumen, heißt es. Es wurde allen Passagieren empfohlen, sich vor der Fahrt zum Flughafen über den Status ihres Flugs zu informieren.
Stromversorgung unterbrochen
Auch bei der Stromversorgung kam es vielfach zu Unterbrechungen. Insgesamt seien 27.000 Stromkundinnen und -kunden betroffen gewesen. Laut der Tinetz fielen durch den Nassschnee vielfach Bäume auf Stromleitungen. Da außerdem viele Straßen ebenfalls gesperrt seien, dauere es oft eine gewisse Zeit, bis die Reparaturtrupps zu den Störstellen kommen. Im Ötztal riss eine 110-Kilovoltleitung, sagte Christian Ammer von der Tinetz gegenüber dem ORF Tirol. Samstagabend war noch die Gemeinde Obsteig ohne Strom, zudem gab noch Versorgungsunterbrechungen in Umhausen und Pfunds.
Große Lawinengefahr in den Bergen
In Tirols Bergen herrscht derzeit vielfach große Lawinengefahr. Das entspricht der Stufe „vier“ auf der fünfteiligen Gefahrenskala. Der Leiter des Tiroler Lawinenwarndienstes Patrick Nairz empfiehlt ein defensives Verhalten, so sollen Steilhänge mit über 30 Grad Neigung sowie deren Auslaufbereiche gemieden werden – mehr dazu in Ab Samstag in Tirol große Lawinengefahr.