Raum im Kinderschutzzentrum
Land Tirol/Dorfmann
Land Tirol/Dorfmann
Soziales

Kinderschutzzentrum Reutte eröffnet

Nach über einem halben Jahr am neuen Standort ist das Kinderschutzzentrum Reutte nun auch offiziell eröffnet worden. Der neue Standort bietet zusätzliche Möglichkeiten für Psychotherapien in Kleingruppen.

Seit mittlerweile sechs Jahren gibt es das Kinderschutzzentrum in Reutte. Seit April dieses Jahres ist es am neuen zentralen Standort in der Thermenstraße 2A zu finden. Als eines der tirolweit fünf Kinderschutzzentren, die bei der Tiroler Kinder und Jugend GmbH angesiedelt sind, richtet es sich an von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche sowie deren Erziehungsberechtigte und das gesamte System an Helferinnen und Helfern.

Gruppenbild im Kinderschutzzentrum
Land Tirol/Dorfmann
Von links: Marko Menzel (Fachbereichsleiter Kinderschutz Tirol), Petra Sansone (Geschäftsführerin der Tiroler Kinder und Jugend GmbH), LRin Eva Pawlata, Elisabeth Hartl und Julia Lasser (Kinderschutzzentrum Reutte) und Bürgermeister Günter Salchner

Landesrätin Eva Pawlata (SPÖ) betonte bei der Eröffnung, die Kinderschutzzentren würden für Kinder und Jugendliche einen geschützten Rahmen schaffen und sie auf dem Weg hin zu einem gewaltfreien Leben begleiten.

Individuell abgestimmte Unterstützung

Die Kinderschutzzentren bieten ein umfassendes und individuell abgestimmtes Unterstützungsangebot, das aus Beratungen, Psychotherapien im Kontext der Kinderschutzarbeit, Prozessbegleitung, Präventionsprojekten sowie Schulungen und Seminaren zum Thema Gewalt gegen Kinder und Jugendliche besteht.

Laut der Geschäftsführerin Petra Sansone sei rund die Hälfte der Klientinnen und Klienten, die sich an die Kinderschutzzentren wenden, Kinder und Jugendliche, die selbst von Gewalt in jedweder Form betroffen sind. Die andere Hälfte seien Eltern und Erziehungsberechtigte sowie Personen aus dem Bezugssystem der Kinder und Jugendlichen oder Personen, die in ihrer beruflichen Arbeit oder privat mit diesem Problem konfrontiert seien, so Sansone.

560 Beratungen in einem Jahr durchgeführt

Im Kinderschutzzentrum Reutte sind aktuell zwei Mitarbeiterinnen tätig. Im vergangenen Jahr führten sie rund 560 Beratungen mit 120 Personen durch. In den größeren und freundlichen Räumlichkeiten am neuen Standort können nun auch Psychotherapien in Kleingruppen stattfinden.

Die meisten Fälle – 2022 waren es 121 – standen in Verbindung mit Kindesmisshandlungen und sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Dabei wandten sich im Vorjahr in etwa gleich viele Mädchen wie Buben an das Kinderschutzzentrum Reutte. Dieses Jahr waren bislang 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die sich ans Kinderschutzzentrum Reutte wandten, weiblich. „Festzustellen ist auch, dass die Zahl der Prozessbegleitungen kontinuierlich zunimmt“, sagte der Fachbereichsleiter des Kinderschutzes Tirol Marko Menzel.