Illustration von Schrödingers Katze
Harald Ritsch
Harald Ritsch
Wissenschaft

Cluster für Quantenwissenschaften gestartet

Am Donnerstagabend ist an der Uni Innsbruck der Startschuss für den Startschuss für den Exzellenzcluster des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) gefallen. Quantum Science Austria (quantA) vereinigt über 60 Forschungsgruppen in Innsbruck, Wien, Linz und Klosterneuburg.

Durch den Cluster soll Österreichs führende Position in den Quantenwissenschaften langfristig abgesichert werden. Aufbauend auf der Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte forschen in dem Exzellenzcluster Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten Innsbruck und Wien, TU Wien, JKU Linz, Österreichische Akademie der Wissenschaften und Institute of Science and Technology Austria (ISTA) an den Quanten-Grundlagen von Raum, Zeit und Gravitation, neuen Paradigmen der Quanteninformation und der Physik von konstruierten Quanten-Vielteilchensystemen. „Wir wollen gemeinsam die Grenzen des Wissens erweitern und so Motor für zukünftige Innovationen sein“, sagte Cluster-Sprecher Gregor Weihs.

Synergien sollen genutzt werden

Der Exzellenzcluster biete die Möglichkeit, große Fragen der Quantenforschung gemeinsam zu erforschen und Synergien zwischen den Arbeitsgruppen zu nutzen. Daneben werde eine wichtige Aufgabe in der Ausbildung der zukünftigen Quanten-Generation liegen. „Österreich ist der beste Ort für Studien und Forschung zu den Grundlagen der Quantenphysik“, sagte Weihs.

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Harald Ritsch
Auf den Spuren von Schrödingers Katze erforscht Österreichs Physik die schwierigsten Rätsel der Quantenwelt

Vom Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung Martin Polaschek (ÖVP) hieß es, dieser Cluster werde auch international zum Aushängeschild für exzellente österreichische Forschungsarbeit in einer der zentralen Zukunftstechnologien. „Wissen muss jedoch auch zur Anwendung gebracht werden, daher begrüße ich die Verankerung des Wissenstransfers als wichtige Säule der Clusters of Excellence“, so Polaschek.

Schwierigste Rätsel sollen gelöst werden

In Innsbruck, Wien, Linz und Klosterneuburg werden innovative Fragen gestellt, die nur durch die Kombination des in Österreich vorhandenen, einzigartigen Know-hows gelöst werden können. Mit weltweit führenden theoretischen Methoden und präzise kontrollierten Modellsystemen, die auf gefangenen Ionen, ultrakalten Atomen, Systemen mit langreichweitiger Wechselwirkung, supraleitenden Quantenschaltkreisen und nanoskopischen Festkörpersystemen basieren, wollen die Forscherinnen und Forscher die schwierigsten Rätsel der Quantenwelt entschlüsseln.

Auch Nachwuchs im Fokus

Die Training Unit des Clusters wird sich um die qualitative Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses kümmern. Durch die Förderung von kleiner angelegten, kurzfristigen „Discovery Projects“ wird ferner versucht, Forschungsziele auch mit unorthodoxen Mitteln zu erreichen oder eine Forschungsfrage abseits der bekannten Pfade zu klären.

Gemeinsam mit Forschungsleiter Gregor Weihs von der Universität Innsbruck bilden Markus Aspelmeyer (Uni Wien), Francesca Ferlaino (Uni Innsbruck/ÖAW), Johannes Fink (ISTA), Tracy Northup (Uni Innsbruck), Armando Rastelli (JKU Linz), Oriol Romero-Isart (Uni Innsbruck/ÖAW) und Jörg Schmiedmayer (TU Wien) den Vorstand des Exzellenzclusters Quantum Science Austria. Insgesamt stehen rund 500 beteiligten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in den nächsten zehn Jahren bis zu 70 Millionen Euro zur Verfügung.