Die PreisträgerInnen Anusha Telagathoti, Uta Schirpke, Georg Niedrist, Bianka Siewert, Anna-Lena Fischer und Janik Kokot (nahmen die Auszeichnung stellvertretend für Monica Lisa Ines Fernandez Quintero entgegen)
IKM/Darmann
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Wissenschaft

Preis für wissenschaftlichen Nachwuchs

Fünf Nachwuchsforscherinnen und Forscher der Universität Innsbruck sind am Montag von der Stadt Innsbruck ausgezeichnet worden. Sie schrieben Arbeiten in Bereichen der Naturwissenschaften. Zwei wissenschaftliche Projekte am Management Center Innsbruck (MCI) wurden ebenfalls ausgezeichnet.

Mit dem „Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für wissenschaftliche Forschung 2023“ würdigte die Stadt Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus den Bereichen Ökologie, Chemie und Mikrobiologie. Damit werde vor Augen geführt, "dass die Landeshauptstadt zu Recht stolz auf ihren Ruf als hervorragender Universitätsstandort sein darf“, so die für (Fach-)Hochschulangelegenheiten zuständige Stadträtin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck). Heuer wurde der Preis unter Naturwissenschafterinnen und -wissenschaftern aufgeteilt.

Ausschreibung und Vergabe

Der Preis wird jeweils in einem Jahr an die Medizinische Universität Innsbruck und in den beiden darauffolgenden Jahren an die Leopold-Franzens-Universität in den Sparten Geisteswissenschaft und Naturwissenschaft vergeben. Die jeweilige Universität führt die Ausschreibung durch und schlägt die PreisträgerInnen vor. Das Preisgeld kann auf mehrere Forschungsarbeiten aufgeteilt werden.

Einfluss von Menschen auf Alpenraum

Zwei ausgezeichnete Arbeiten kommen aus dem Institut für Ökologie. Uta Schirpke forscht an den Wechselwirkungen zwischen Natur und Mensch. Sie analysiert räumliche Muster, Auswirkungen von Landschaftsänderungen und Wechselwirkungen zwischen sozioökonomischen und ökologischen Charakteristiken von Berglandschaften. Sie wolle damit zu einem tieferen Verständnis komplexer sozio-ökologischer Systeme beitragen und Möglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung aufzeigen, hieß es in einer Aussendung der Stadt.

Ökologe Georg Niedrist erhielt die Auszeichnung für seine wissenschaftlichen Arbeiten zum Einfluss der Klimaerwärmung auf Fließgewässer und die Lebenswelt im Alpenraum. In seinen Arbeiten zeige er, wie schnell der Klimawandel Alpenflüsse verändere und inwiefern dadurch die Artenvielfalt des Alpenraums beeinträchtigt werde, so die Stadt.

Bodenpilze in verschiedenen Regionen untersucht

Mikrobiologin Anusha Telagathoti untersuchte in ihrer Doktorarbeit Bodenproben aus verschiedenen Ökosystemen und Regionen. Ihr Ziel war es, Diversität, Verbreitung und Interaktion von bestimmten Bodenpilzen, sogenannten Mortierellaceae, in verschiedenen Lebensräumen zu untersuchen. Basierend auf umfangreichen Probenahmen in alpinen und subalpinen Regionen, und dem darauffolgenden Kultivierungsansatz konnte die Wissenschaftlerin eine große Anzahl von Arten aus der Familie der Mortierellaceae isolieren.

Hauptgebäude der Universität Innsbruck
Universität Innsbruck
2023 wurden Forschende an den naturwissenschaftlichen Fakultäten der Universität Innsbruck ausgezeichnet.

Zwei Chemikerinnen ausgezeichnet

In ihrer mehrfach ausgezeichneten Dissertation beschreibt Monica Fernández-Quintero die Bindeeigenschaften von Antikörpern mit Hilfe modernster Computersimulationen. Ihre Arbeit habe wesentlich zum Verständnis der Funktion der Antikörper beigetragen und somit weitreichende Auswirkungen auf das weitere Design und die Entwicklung von Antikörperstrukturen, so die Stadt.

Die Chemikerin Bianka Siewert erforscht, ob Farbstoffe aus Pilzen für die Tumortherapie verwendet werden können, wenn man sie durch Licht aktiviert. Über ein Screening von über 80 verschiedenen Spezies fanden WissenschaftlerInnen um Siewert heraus, dass im Umkreis von Innsbruck Pilze zu finden sind, die lichtaktivierbare Farbstoffe besitzen.

Preise für wirtschaftliche Arbeiten

Am Montag vergab die Stadt außerdem einen mit 5.000 dotierten Preis „für Forschung und Innovation am Management Center Innsbruck (MCI)“. Ausgezeichnet wurden Betriebswirtin Anita Onay und Volkswirt Daniel Degischer. Beide sind Senior Lecturer am MCI. Dieser Preis wird seit 2017 jährlich an Personen vergeben, die der Stadt vom MCI bekannt gegeben werden.