Die sechs Betten des Schlaflabors an der Universitätsklinik Innsbruck sind so gut wie immer ausgelastet. Hier können Patientinnen und Patienten die ganze Nacht verbringen. Überwacht werden sie von Kameras, Sensoren und über viele Elektroden. Zähneknirschen, Störung der Atmung, Zuckungen und vieles mehr werden untersucht.
Die Liste der Schlafstörungen ist lang, aber nicht immer krankhaft, erklärt die Schlafmedizinerin und Neurologin an der Medizinischen Universität Innsbruck, Birgit Högl: „Viele von uns haben vielleicht schon einmal die eine oder andere Schlafstörung vorübergehend gehabt. Erkrankungswert hat es nur, wenn es andauernd ist.“
Frauen leiden öfter an Schlafstörungen
Fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung leiden unter krankhafter Schlaflosigkeit. Krankhaft heißt hier, wenn sie einen auch untertags beeinträchtigt, so Högl: „Die Tagesbeeinträchtigung ist dann gegeben, wenn ich es nicht mehr schaffe, meine Anforderungen von Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Dann handelt es sich um Schlaflosigkeit.“
Frauen würden etwas häufiger darunter leiden als Männer. Über Störungen der Atmung im Schlaf, wie beispielsweise die Schlafapnoe, klagen Männer häufiger. In jungen Jahren oder in den Wechseljahren seien aber auch Frauen gleich häufig betroffen. Krankhafte Schlafstörungen sollte man durchaus ernst nehmen. Sie könnten Vorboten für neurologische Erkrankungen sein.