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Wirtschaft

Black Friday: Nicht nur Onlinehandel verdient

Rund um den Black Friday werden auch in Tirol wieder viele versuchen, Schnäppchen zu ergattern. Diese Verkaufsveranstaltung mit US-Wurzeln ist seit einigen Jahren auch in Europa gang und gäbe. Bei der Wirtschaftskammer ist man überzeugt, dass dies nicht nur dem Onlinehandel zugute kommt, sondern dass auch der stationäre Handel profitiert.

In den USA sind der Black Friday (traditionell der Tag nach Thanksgiving) und der darauffolgende Cyber Monday für den Handel die profitabelsten Tage im Jahr und gelten als Start ins Weihnachtsgeschäft. Auch in Europa spielen diese beiden Tage eine immer größer werdende Rolle für den Handel. Mit Rabattaktionen will man die Kundinnen und Kunden in Vorweihnachtsstimmung und Kauflaune bringen.

Händler hoffen auf Zusatzeinkäufe

In der Regel können jene Produkte vergünstigt verkauft werden, bei den die Händler aufgrund der gekauften Mengen einen guten Einkaufspreis erzielt haben, sagt Markus Schwarzenberger, Obmann der Sparte Versand-, Internet- und allgemeiner Handel in der Tiroler Wirtschaftskammer. Mit dem Lockangebot erhoffe man sich dann, dass sich der Kunde bzw. die Kundin dann auch noch für ein weiteres Produkt entscheidet und somit Zusatzeinkäufe, die meist dann wenig oder gar nicht verbilligt sind, im Warenkorb landen.

Ein Ausschnitt der Internetseite eines Online-Shops auf einem Computer-Bildschirm.
APA/zb/Arno Burgi
Die Händler hoffen, dass nicht nur die stark verbilligten Produkte im Warenkorb landen

Da der Handel gefordert sei, stets ein breites Sortiment anzubieten, müsse er auch viel auf Lager nehmen. Wenn die Ware nicht gekauft wird und man Platz für neue Ware braucht, eignen sich derartige Aktionen, um den Platz im Lager freizubekommen, so Schwarzenberger. Man müsse allerdings als Händler aufpassen, hier nicht in eine Negativspirale zu kommen.

In Europa hätten die Rabattaktionen rund um Black Friday und Cyber Monday vor allem durch den Versandriesen Amazon Einzug gehalten, so Schwarzenberger. Amazon mache an diesen Tagen auch weiterhin sehr große Umsätze. Aber auch viele lokale Betriebe dürften an diesem Kuchen mitnaschen, da Amazon auch ihnen eine Verkaufsplattform biete. Das müsse man respektieren, denn auch diese Händler würden für eine Wertschöpfung in Tirol sorgen, würden Lehrlinge ausbilden, Mitarbeiter beschäftigen und in Österreich Steuern zahlen, so Schwarzenberger. Was das „Mutterschiff Amazon“ mache, sei eine andere Geschichte.

50 Millionen Euro Umsatz in Tirol

Laut Hochrechnung wird am Black Friday und am Cyber Monday ein Umsatz von 50 Millionen Euro gemacht. Ohne Onlinehandel wäre diese Dimension an Umsätzen nicht machbar, so Schwarzenberger. Viele Unternehmen seien mittlerweile auch „hybrid“ aufgestellt, d.h. sie haben einen eigenen Onlineshop, aber auch ein Verkaufsgeschäft, wodurch sich Synergien ergeben würden, so der Spartenobmann. Sowohl der stationäre Handel als auch der Onlinehandel hätten Vorteile. Beim stationären Handel ist das etwa die Beratung, die einfache Rückgabe und dass man die Produkte angreifen bzw. anprobieren kann. Und im Onlinehandel entscheide nicht immer der Preis. Oftmals sei auch die Lieferzeit, ein telefonischer Kundenservice oder die Möglichkeit von Click&Collect ein Entscheidungsgrund für die Bestellung, so Schwarzenberger.