Neun Männer mit Schaufel bei Sandhaufen
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Soziales

Nassereith: Sozialwohnungen statt Hallenbad

Am Freitag ist in Nassereith der Spatenstich für das „Haus im Leben“ gefeiert worden. Auf dem Areal des ehemaligen Hallenbades entstehen 78 wohnbaugeförderte, barrierefreie Ein- bis Vierzimmerwohnungen. Bei Bedarf können sie an die Anforderungen des betreuten Wohnens angepasst werden.

Junge Familien, ältere Menschen und Personen mit Betreuungsbedarf sollen hier einen leistbaren und lebenswerten Wohnraum finden. Der Geschäftsführer der Haus im Leben gemeinnützige GmbH, Anton Stabentheiner, erklärt dazu, die Bewohnerinnen und Bewohner seien sich gegenseitig im Alltag behilflich, etwa bei täglichen Erledigungen und bei der Kinderbetreuung. Unterstützung gebe es durch eine Wohnbegleitung.

Demenz-Wohngemeinschaften

Das Haus werde Gemeinschaftsräume und Freiflächen, einen Spielplatz, zwei Kinderkrippen, Gesundheits- und Gewerbeeinrichtungen und ein zentrales Café bieten. Zwei bis drei der Wohnungen stehen für Personen mit akutem, aber nicht dauerhaftem Wohn- und Betreuungsbedarf bzw. kurzzeitig für Angehörige von Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung. Zudem werden in Zusammenarbeit mit den Johannitern Tirol und dem „BetreuerTeam“ drei weitere Wohnungen als Demenz-Wohngemeinschaften für insgesamt sechs Personen sowie jeweils eine 24-Stunden Betreuungskraft zur Verfügung stehen.

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Am Freitag gab es den offiziellen Spatenstich in Nassereith

Der Nassereither Bürgermeister Herbert Kröll spricht von einem wichtigen Infrastrukturprojekt für die Gemeinde und bezeichnet es als zukunftsweisendes Modell für generationenübergreifendes Zusammenleben und wesentlichen Impuls für die Zukunft der gesamten Region. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist bis Herbst 2025 geplant.

Baukosten von 21 Millionen Euro

Dietmar Härting, Geschäftsführer Tiroler Friedenswerk gemeinnützige Wohnbaugesellschaft m.b.H sagt, die Baukosten würden sich auf insgesamt 21 Millionen Euro für beide Bauabschnitte belaufen. 10,4 Mio. Euro werden über die Wohnbauförderung gedeckt, für energetische Maßnahmen konnte ein Zuschuss von 1,2 Mio. Euro zusätzlich lukriert werden. Der Eigenmittelanteil des Bauträgers beträgt etwa 1,4 Mio. Euro, so Härting.

Energieautarkie und sozialer Mehrwert

Ein unter dem Grundstück unterirdisch verlaufender Fluss wird mittels einer Grundwasserwärmepumpe für die Warmwasseraufbereitung und für die Gebäudekühlung genutzt. Zusammen mit einer Photovoltaik-Anlage wird das Haus im Leben Nassereith damit nahezu energieautark versorgt.

„Alle Wohnungen verfügen über einen Balkon. Insbesondere die Eingangsfassade wird mit Rankgittergewächsen und Pflanztrögen begrünt. Im gesamten Gebäude wurde eine ausgeglichene Balance zwischen Privatsphäre, Rückzugsmöglichkeiten und Intimität sowie gemeinschaftlichem Miteinander erreicht“, sagt Thomas Strele, Geschäftsleiter Architektur Wasle und Strele ZT GmbH. In der architektonischen Formensprache sei Wert auf eine giebelartige Dachlandschaft gelegt worden, welche auf die örtliche Struktur und die umgebende Berglandschaft eingeht. Die beiden seitlichen Gebäudeflügel sollen das einladende und in die Arme nehmende Grundkonzept widerspiegeln.