Schwimmbad
APA/TOBIAS STEINMAURER
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Politik

Finanzierung von Schwimmbädern ungewiss

Die Grünen haben heute den Schwimmbadschwund zum Thema der Aktuellen Stunde im Landtag gemacht. Quer übers Land verteilt haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Hallen- und Schwimmbäder geschlossen. Alle Fraktionen waren sich einig, dass es Schwimmbäder in Tirol brauche.

Axams, St. Ulrich am Pillersee, Wörgl, Seefeld oder Ehrwald – das sind nur einige Beispiele für Hallenbäder in Tirol, die schließen oder die eine ungewisse Zukunft haben. Vor gut zehn Jahren gab es in Tirol noch 154 Schwimmbäder, jetzt sind es nur mehr 90. Der Unmut ist in vielen Gemeinden groß.

Ein Land von Nichtschwimmern?

Eine Petition mit dem Titel „Keine Schließung der Hallenbäder“ hat bereits 11.000 Unterschriften erreicht. Der Klubobmann der Liste Fritz, Markus Sint, übergab sie am Donnerstag an den Landeshauptmann. „Letztlich sind Schwimmbäder eine leistbare Art der Freizeitgestaltung. Da muss ich mir nicht um viele hundert Euro eine Ausrüstung kaufen. Badehose und Bikini genügen, und ab ins Nass.“

Viele Tirolerinnen und Tiroler seien sportlich, beim Schwimmen sehe es allerdings trotz der gesundheitlichen Aspekte nicht gut aus, wie Evelyn Achhorner von der FPÖ ausführte: „Uns bleibt nur die Frage: Sind wir auf dem Weg in ein Nichtschwimmerland?“

Alle sollen gemeinsam zahlen

Der zentrale Punkt sei die Finanzierung: Gemeinden, die Schwimmbäder betreiben, stöhnen unter den hohen Energiekosten. Petra Wohlfahrtstätter von den Grünen will eigene Schwimmbadregionen: „In einer Region sollen Gemeinden, die kein Frei- oder Hallenbad betreiben, auf dem Weg des interkommunalen Finanzausgleichs jene Gemeinden finanziell unterstützen, die eines haben.“

Auch Sophia Kircher von der ÖVP weist auf die wirtschaftliche Lage hin und bringt eine neue Idee ins Spiel: mobile Schwimmcontainer wie in Nordrhein-Westfalen in Deutschland. „Dort kommen Container zum Einsatz, die einfach mobil von Schule zu Schule gebracht werden.“

Bäderstudie gibt es noch gar nicht

Immer wieder in der Debatte wurde in der Landtagssitzung am Donnerstag die vom Land in Auftrag gegebene Bäderstudie angesprochen, Ergebnisse liegen noch nicht auf dem Tisch, wie Birgit Obermüller von NEOS sagte: „Weil unser Landeshauptmann-Stellvertreter seine Hausaufgaben nicht gemacht hat und ein Jahr lang diese Studie nicht in Auftrag gegeben hat.“

Der für Sport zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter von der SPÖ, Georg Dornauer, räumte Versäumnisse bei der Auftragserteilung für die Studie ein. Ergebnisse soll es im nächsten Jahr geben. Die Studie soll Basis für die weiteren Planungen sein. Für Dornauer ist allerdings klar, dass die Finanzierung von Bädern auf neue Beine gestellt werden müsse. Sie sollte auch von den Umlandgemeinden, dem Land und dem Tourismus geschultert werden, meinte der Sportlandesrat.