Es habe eine „radikalen Verschlankung der Gremien“ gegeben. An der Spitze steht allerdings weiterhin Geschäftsführer Josef Margreiter, dessen Vertrag verlängert wurde.
Zehn statt 96 Funktionäre
Auf Seite der Eigentümer bildet Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) die Generalversammlung, die mit einem Gesellschafterbeirat inklusive der ressortverantwortlichen Landesräte die Interessen des Landes vertritt, teilte die Holding in einer Aussendung mit. Aufseiten der Führung werden neben Margreiter im Kollegialorgan künftig die Geschäftsführer von Tirol Werbung (Karin Seiler), Agrarmarketing Tirol (Matthias Pöschl) sowie der Standortagentur Tirol (Marcus Hofer) Platz nehmen.
Bei den Gremien wurde außerdem ordentlich eingespart. Statt wie bisher 96 Funktionsträgerinnen und -trägern wird es nur mehr zehn geben. Darüber hinaus soll die Markenkommunikation in einer zentralen Einheit gebündelt werden. Alle reichweitenstarken Kampagnen der Marke Tirol sollen gruppenweit koordiniert werden. Zuvor wurden bereits die zentralen Bereiche (Personal, Finanzen, Recht und Logistik) zusammengelegt.
Fokus auf Zusammenarbeit
„Die Reduktion der Gremien wurde beschlossen, der Fokus auf Zusammenarbeit gelegt, sowie der organisatorische, wirtschaftliche und rechtliche Ordnungsrahmen für die Leitung und Steuerung der Lebensraum Tirol Gruppe abgeschlossen“, fasste Aufsichtsratschef Manfred Pletzer zusammen. Kernaufgabe der Lebensraum Tirol-Gruppe sei es, „das Land mit innovativen Projekten zukunftsfähig mitzugestalten und so die Lebensqualität der Tiroler Bevölkerung zu erhöhen.“
Rechnungshof verlangte Neuaufstellung
Nach der Rechnungshof-Kritik war von Mattle eine Umstrukturierung und Neuaufstellung der Holding eingemahnt worden. In die Schlagzeilen geriet auch Geschäftsführer Margreiter selbst, langjähriger Tirol Werbung-Chef. Er kassierte monatlich eine 2.000 Euro-Pauschale für die Überlassung einer Reisebürokonzession an die Tirol Werbung.
Mattle hatte das Ende der Zahlung verlangt und angekündigt, dass etwaige personelle Konsequenzen erst nach der „Strukturbereinigung“ auf der Tagesordnung stehen. Nun wurde Margreiters Vertrag um drei Jahre verlängert.
Öffentliche Gelder reduziert
Die Lebensraum Tirol Holding ist ein Konstrukt aus der Ära von Mattles Vorgänger Günther Platter, das im Jahr 2018 als Tirol Holding „Lebensraum 4.0“ aus der Taufe gehoben worden war. Seitdem gibt es Kritik. Die Holding sei zu wenig greifbar, zu wenig konkret, zu vieles sei vage. Die gesamte Gruppe inklusive der Tochtergesellschaften hat laut „Tiroler Tageszeitung“ ein Budget von rund 50 Mio. Euro, das Land reduzierte seine Beiträge für das Jahr 2024 von 33 auf 26 Mio. Euro.