Festakt 15 Jahre Schulsozialarbeit in Imst
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Krisen und Gewalt in Schulen begegnen

Seit 15 Jahren unterstützen Sozialarbeiterinnen und -arbeiter an Tirols Pflichtschulen Schülerinnen und Schüler in schwierigen Situationen. Das Kinderschutzprojekt „Bärenstark“ zum Thema Gewalt an Volksschulen gibt es seit zehn Jahren. Beide zogen am Montag Bilanz.

Die Schulsozialarbeit in Tirol begann 2008 als Pilotprojekt, seit 2010 wurde sie auf inzwischen 80 Schulstandorte in 30 Tiroler Gemeinden ausgebaut. Allerdings gibt es sie nur in Pflichtschulen.

Einfluss auf alle Bereiche des Lebens

„In Tirol sind derzeit 72 Schulsozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Einsatz,“ erklärte Geschäftsführerin Petra Sansone am Montag. Nachweislich hätten sie einen positiven Einfluss auf die Schülerinnen und Schüler, die Eltern und die Lehrerinnen und Lehrer und auf das gesamte Klassen- und Schulklima.

Niederschwelliges Angebot: einfach hingehen

Die Schulsozialarbeit ist direkt in den Schulen angesiedelt. Von Montag bis Freitag können die Kinder und Jugendlichen ohne Voranmeldung direkt zu den Sozialarbeiterinnen kommen und mit ihnen ihre Sorgen und Probleme besprechen. Egal, ob sie unmittelbar mit der Schule, in ihrem Umfeld oder mit der Familie zu tun haben. „Die Sozialarbeiter greifen diese dann auf und suchen gemeinsam mit allen Beteiligten Lösungen,“ erklärte Soziallandesrätin Eva Pawlata (SPÖ).

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v.l.: Petra Sansone, Geschäftsführerin Tiroler Kinder und Jugend GmbH, Eva Pawlata, Soziallandesrätin,

So könne bei auftauchenden Krisen schnell eingegriffen werden. Und die Kinder würden lernen, wie Probleme gewaltfrei beigelegt und schwierige Situationen beigelegt werden können, ergänzte die Tiroler Bildungslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP).

„Während in Innsbruck mit 18 Standorten mehr als die Hälfte der Pflichtschulen Schulsozialarbeit anbieten kann, ist das Angebot im restlichen Tirol noch ausbaufähig,“ erklärte dazu Petra Sansone. „Es gibt über 600 Schulen in Tirol, da liegt noch Arbeit vor uns“. Derzeit gibt es das Angebot an Volks- und Mittelschulen, Polytechnischen Schulen, Sonderschulen und einer HTL.

Zehn Jahre „Bärenstark“ in Volksschulen

Auch das Kinderschutzprojekt „Bärenstark“ zum Thema Gewalt feierte Geburtstag: Seit zehn Jahren ermutigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier Kinder in Volksschulen, ihre individuellen Grenzen zu kennen und zu schützen. Das Präventionsprojekt Bärenstark“ wurde ursprünglich vom Kinderschutz entwickelt. In Workshops werden Schülerinnen und Schüler zu den unterschiedlichen Facetten von Gewalt sensibilisiert. Dabei wird erarbeitet, wo individuelle Grenzen liegen und wie diese geschützt werden können.

Die Kinder werden in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt und dazu ermutigt, ihre Meinung zu sagen. Sie sollen darin bestärkt werden, sich anderen anzuvertrauen, wenn sie „schlechte Geheimnisse“ mit sich herumtragen und ermutigt werden, eigene Gefühle und Bedürfnisse zu erkennen und zu äußern.