Frau richtet Bett in Hotelzimmer
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Tourismus

Leichte Entspannung bei Tourismus-Personal

Im Tiroler Tourismus wird aktuell nach Personal für den Winter gesucht. Nach wie vor gibt es einen Mangel an Hilfs- und Fachkräften. Erstmals seit langem zeichnet sich hier aber eine leichte Entspannung in einigen Bereichen ab. Eine Rolle spielen auch kostenlose Zimmer für Personal.

Vor allem bei Hilfskräften gibt es offenbar wieder einen Trend zurück in den Tourismus, sagt Alois Rainer, Gastronom und Tourismus-Spartenobmann in der Tiroler Wirtschaftskammer. „Während Corona sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgewandert. Jetzt merkt man, dass sie wieder zurück in die Branche kommen, aufgrund der Tatsache, dass der Tourismus doch ein Stück weit besser ist, als viele Leute denken“, sagt Rainer.

Bergbahnen profitieren von Flaute am Bau

Eine Entspannung bei Hilfskräften merkt man auch bei Bergbahnen. Während im Vorjahr aufgrund von Personalmangel teils einzelne Lifte stillgelegt werden mussten, kehren auch hier laut dem Chef der Mayrhofner Bergbahnen Josef Reiter viele in den Job bei der Bahn zurück. Sie würden etwa aus der Baubranche oder dem Einzelhandel kommen.

Gondelbahn
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„Wir sind schon seit zwei Wochen voll bei den Saisonmitarbeitern. Wir haben einen gestiegenen Anteil an heimischen Saisonmitarbeitern. Es spielen vielleicht mehrere Dinge zusammen, vielleicht auch die beginnende Flaute im Bau- und Baunebengewerbe. Aber die Jobs bei uns werden wieder durchaus geschätzt“, so Reiter.

Gehobene Hotellerie tut sich leichter

Bei den Fachkräften im Tourismus sei die Lage aber weiter angespannt, heißt es aus der Branche. Eine Ausnahme stellt die gehobene Hotellerie dar, hier sei es aktuell etwas leichter Fachkräfte für die Wintersaison zu finden, sagt Alois Rainer.

„Speziell auch in der gehobenen Hotellerie ist es noch immer so, dass viele junge Fachkräfte, die jetzt aus der Lehre kommen oder in der Vergangenheit Gastroberufe erlernt haben, auch in diese Häuser wollen. Weil sie natürlich auch noch etwas dazulernen wollen und sich das im Lebenslauf sehr gut macht“, so Rainer.

Unterkunft und Verpflegung attraktiv

Ein immer wieder genannter Grund für eine Rückkehr in den Tourismusjob seien die Lebenserhaltungskosten. Mitarbeiterwohnungen und Zimmer, die in vielen Betrieben gratis angeboten werden, seien attraktiv geworden, weil man sich Geld für die eigene Miete spare, sagt Benjamin Kneisl, Hotelier und Obmann des Ötztaltourismus.

„Das merken viele unserer Mitarbeiter auch, dass sie bei uns ein kostenloses Zimmer bekommen mit Strom, Wasser, Essen und Trinken. Das sind die Hauptkostentreiber und das schätzen unsere Mitarbeiter mittlerweile auch sehr“, so Kneisl. Doch auch wenn es in vielen Bereichen zwar leichter geworden sei, Personal im Tourismus zu finden, könne man von Entspannung noch nicht sprechen, heißt es aus der Branche.