Vorerst von Anfang Oktober bis Ende März hat das Aubad in Fieberbrunn geöffnet. So lautet ein Gemeinderatsbeschluss von Juli, der selbst für die Befürworter des Schwimmbads überraschend kam. Zwei Jahre war das Schwimmbad erst durch die Covid-Pandemie und dann aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Jetzt wurde es mit 50.000 Euro saniert und zum Leben erweckt.
Der Beschluss für die Wiedereröffnung war alles andere als einstimmig. Zehn Mandatare stimmten dafür, sieben dagegen. Nicht nur im Gemeinderat, auch bei den Einheimischen gehen die Meinungen auseinander.
Für Gemeinde alleine nicht zu stemmen
Wie es im Frühjahr weitergeht, ist noch nicht geklärt. Für eine dauerhafte Nutzung seien Sanierungsarbeiten in der Höhe von circa drei Millionen Euro nötig. Die voraussichtlichen Abgänge seien von der Gemeinde alleine wie bei vielen Schwimmbädern in Tirol nicht zu stemmen.
Der Bürgermeister von Fieberbrunn, Walter Astner, war gegen eine Wiederbelebung. Er verstehe all jene, die sich für den Erhalt des Schwimmbades einsetzen. Aber: „Ich muss als Bürgermeister alle Projekte, die anstehen und gewünscht werden, im Kopf haben.“ Dazu gehöre beispielsweise die Sanierung der Mittelschule um circa zehn Millionen Euro. „Am Ende des Tages muss man einen Blick in die Geldtasche werfen und sagen, was geht und was nicht.“
Förderverein kämpft um Weiterbetrieb
Um das Schwimmbad zu erhalten, hat sich ein eigener Förderverein gegründet. Er zählt mittlerweile schon über 200 Mitglieder. Sowohl der Verein als auch der Aubadausschuss der Gemeinde seien sich darüber im Klaren, dass es sowohl eine massive Unterstützung des Landes als auch die Hilfe der Umlandgemeinden braucht, um eine Zukunft des Aubades zu sichern. Man bemühe sich derzeit darum, so viele Vereine, Sportler und Hobbyschwimmer wie möglich in das Hallenbad zu bekommen.
Im Oktober waren es 5.000 Eintritte. Das ist dreimal so viel wie im Vergleichszeitraum vor drei Jahren. Davon waren auch vieles Schüler. Vor allem die benachbarte Mittelschule nutze das Angebot regelmäßig: „Die Resonanz aus der Bevölkerung ist einfach nur fantastisch“, zeigt sich der Obmann des Fördervereins, Heinz Lubach optimistisch.
Laut Astner mache es für die Abgänge aber keinen großen Unterschied, wie viele Menschen das Schwimmbad besuchen: „Es ist ganz sicher nicht so, wenn alle brav schwimmen gehen, dass das Aubad dann gesichert ist.“ Der Gemeindemandatar und Obmann des Aubadausschusses, Alexander Jurescha, sieht das anders. Außerdem sei das vorrangige Ziel, Druck zu erzeugen: „Wir wollen eine möglichst gute Figur bei der Schwimmflächenstudie des Landes zu machen. Wir wollen zeigen: Wir brauchen das Bad, weil wir es auch nützen.“
Bäderstudie des Landes soll Klarheit schaffen
Die Erhebung des Landes soll verspätet nächsten Sommer erscheinen und Klarheit darüber schaffen, wie in Zukunft die Schwimmbäder in Tirol gehandhabt werden und welche Schwimmflächen gefördert werden. Ob Fieberbrunn trotz aller Bemühungen zum Zug kommt, sei fraglich, vor allem weil es auch Schwimmbäder in St. Johann und Kitzbühel gibt. Astner zeigt sich „angesichts der angespannten finanziellen Lage beim Land verhalten bis pessimistisch.“
Mehrere Wasserrettungen, Triathlon-Vereine, Kinderschwimmkurse und alle anderen Badebegeisterten müssten dann in das bereits gut gebuchte Schwimmbad in St. Johann ausweichen. Fehlende Kapazitäten könnten dann zum Problem werden, so Heinz Lubach: „Ich habe das am eigenen Leib erfahren. Teilweise ist aufgrund der hohen Frequenz der Eintritt gar nicht mehr möglich.“ Darüber, wie es mit dem Schwimmbad in Fieberbrunn weitergeht, wird wohl nächstes Jahr wie schon so oft weiterdiskutiert.