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Politik

In vielen Metallbaubetrieben wird gestreikt

Am Mittwoch wird in zahlreichen Tiroler Metallbaubetrieben ein Warnstreik abgehalten. Grund sind die zähen Kollektivvertragsverhandlungen. Die Gewerkschaft kämpft für einen Abschluss, der die Inflation deckt. Die Arbeitgeber sind mit ihren Angeboten weit davon entfernt.

Die Betriebsversammlungen, die letzte Woche unterbrochen wurden, wurden in vielen Tiroler Betrieben am Mittwoch wieder aufgenommen. Die Versammlungen finden je nach Betrieb vormittags wie nachmittags statt. Nach der Versammlung kommt es zu einem Streikbeschluss, danach zum eigentlichen Warnstreik. Damit wollen die Arbeitnehmer ihrer Forderung nach mehr Lohn Nachdruck verleihen.

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Feitsch Radex
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Versammlung bei Veitsch Radex in Hochfilzen
Warnstreik Plansee
Betriebsausschuss Plansee
Warnstreik Plansee
Warnstreik in der Metallindustrie bei Plansee
Betriebsausschuss Plansee
Warnstreik bei Plansee
Warnstreik in der Metallindustrie bei Liebherr
ÖGB Tirol
Warnstreik bei Liebherr in Telfs

Gewerkschaft: „Keine respektvollen Angebote“

Die Warnstreiks finden am Mittwoch etwa bei Plansee in Reutte, bei Liebherr in Telfs und bei Tiroler Rohre in Hall, aber auch in anderen metallverarbeitenden Tiroler Betrieben statt, sagte der Landesgeschäftsführer der Produktionsgewerkschaft ProGe Tirol Thomas Giner. Die Belegschaften würden „zu 100 Prozent“ hinter den Forderungen der Gewerkschaft stehen: „Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind sehr wütend über das Angebot der Arbeitgeber. Das ist kein respektvolles Angebot.“

Die Gewerkschaft ist mit einer Forderung von 11,6 Prozent in die heurigen Verhandlungen gegangen, so Gewerkschafter Giner: „Wir haben die letzten zwölf Monate eine rollierende Inflation von 9,6 Prozent gehabt. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben schwer damit zu kämpfen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, wie Lebensmittel kaufen, Miete zahlen, tanken plus die gestiegenen Energiekosten. Und deshalb finden wir die zwei Angebote der Arbeitgeber nicht respektvoll.“

Warnstreik Plansee
Betriebsausschuss Plansee
Warnstreikbeschluss bei Plansee

Gehaltsplus und Einmalzahlungen

Das erste Angebot der Arbeitgeber beinhalten 2,5 Prozent plus einen Fixbetrag von 100 Euro monatlich und eine Einmalzahlung von 1.050 Euro, so Giner: „Einmalzahlungen verpuffen schnell und sind nicht nachhaltig. Und wenn wir dieses Angebot durchrechnen kommen wir auf rund fünf Prozent, und das ist eindeutig zu wenig.“

Die zweite Variante der Arbeitgeber ist ein Zweijahresabschluss, so Giner: „Das würde für heuer bedeuten sechs Prozent mehr Lohn, allerdings gedeckelt bis zu 250 Euro plus einer Einmalzahlung von 750 Euro. Für 2024 dann ein Plus von vier Prozent plus einer Einmalzahlung von wieder 750 Euro. Das lehnen wir aber kategorisch ab, weil wir nicht wissen, wie sich die Inflationsrate nächstes Jahr entwickelt. Und auch bei diesem Angebot kommen wir nur auf zehn Prozent mehr Lohn und auch das ist zu wenig.“

„Guter Hoffnung“ für Abschluss

Am Donnerstag verhandeln Arbeitgeber und Gewerkschaft weiter. Gewerkschafter Giner gibt sich zuversichtlich, dass ein Abschluss zustande kommt, auch wenn die Verhandlungen „sehr, sehr lange“ dauern und „sehr, sehr zäh“ werden: „ich bin guter Hoffnung, dass wir einen ordentlichen Lohn- und Gehaltsabschluss zustande bringen. Allerdings müssen sich die Arbeitgeber noch weit bewegen.“