Vier Menschen in der Station
Harald Wisthaler
Harald Wisthaler
Kultur

Sechstes Messner Mountain Museum in Bau

Mit dem „Messner Mountain Museum Roca“ (MMM Roca) soll im Sommer 2024 das sechste und letzte „MMM“-Projekt von Südtirols Bergsteigerlegende Reinhold Messner eröffnet werden. Das Haus, das sich den Themen „Fels“ bzw. „Felsklettern“ widmen wird, entsteht seit April diesen Jahres in der Dolomitenregion Drei Zinnen.

Das Museum wurde von Architektin Ulla Hell aus der Bergstation der alten Seilbahn in Sexten am Helm geplant, hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Laut Messner wird der Fokus von den Anfängen des Felskletterns im Elbsandstein bis zu den heutigen großen Free-Solo-Touren liegen. Zentral werden wieder Ängste, Nahtoderfahrungen und Exposition sein, die zum Große-Wände-Klettern dazugehören.

Museum in Bau
Harald Wisthaler
Das neue Museum in der Felswelt der Dolomiten ist dem Klettern gewidmet

Im Mittelpunkt steht die „Goddess of Protection“, eine Bronzestatue aus dem Himalaya. Sie symbolisiert die Absicherung, die beim extremen Fels- und Eisklettern eifrig diskutiert wird. Messner sah mit dem „Roca“ im oberen Pustertal seine Vision, innerhalb von 30 Jahren sechs Museen zu errichten, abgeschlossen.

Charakter des Bestandsgebäudes soll bleiben

Das neue „MMM“ wird als „Upcycling“-Projekt umgesetzt, wobei die alte Seilbahnstation auf 2.050 Metern Seehöhe erhalten bleibt. Abgebrochene Teile der Station sollen nach Möglichkeit wieder verwendet werden. „Auch mit der neuen Nutzung der technischen Struktur als Ausstellungsraum soll der raue Charakter des Bestandsgebäudes erhalten bleiben“, sagte Architektin Hell von Plasma Studio über das Erscheinungsbild. „Das Bauwerk soll sich gut in die umgebende Topographie einfügen und das Hauptvolumen der alten Station wird visuell in den Vordergrund gestellt“, hielt sie fest.

Blick von oben auf Museum in Winterlandschaft
Harald Wisthaler
Aus einer Seilbahnstation wird ein Museum

Neu geschaffen werde ein großzügiges Landschaftsdach sowie eine Panoramafassade zur umliegenden Bergwelt hin, darunter zur berühmten „Sextner Felssonnenuhr“ der Gipfel Neuner, Zehner, Elfer, Zwölfer und Einser.

Impuls für den Tourismus erwartet

Vom neuen Messner-Museum erwartet sich Franz Senfter, Präsident der 3 Zinnen AG, neue Impulse bezüglich der Besucherzahlen in der Bergsportregion: „Wir erweitern damit nicht nur unsere Angebotspalette am Berg – vielmehr soll es zum Qualitätsmerkmal für hochwertige Dienstleistungen dieser Ferienregion avancieren, mit dem herausragende Alpinkompetenz unter Beweis gestellt werden soll.“ Die 3 Zinnen AG agiert als Bauherrin und Geldgeberin des Umbaus. Die alte Seilbahnstation war mit der Errichtung des neuen Seilbahn „Helmjet“ überflüssig geworden.

Blick durch Scheibe nach außen
Harald Wisthaler
Blick zur umliegenden Bergwelt

Das vormalige MMM-Museum „Das Dolomites“ in den bellunesischen Dolomiten werde nun ausgegliedert, hieß es. Es gehöre nun wie das Sherpa Himal zum Messner Mountain Heritage (MMH). Herzstück des Messner Mountain Museum-Projekts ist das MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron bei Bozen, das die Auseinandersetzung Mensch-Berg thematisiert. Die anderen Standorte befinden sich in Sulden am Ortler, auf Schloss Bruneck, auf Schloss Juval im Vinschgau und auf dem Gipfelplateau des Kronplatzes.