Ärztin im Gespräch mit einer Patientin
APA/HELMUT FOHRINGER
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Gesundheit

Neuer Gebärmutterkrebstest ist verlässlich

Gebärmutterkrebs kann mit einem einfachen Test relativ verlässlich diagnostiziert werden. Das zeigt eine Studie des Innsbrucker EUTOPS-Institutes. Der neue Test mache 90 Prozent der chirurgischen Diagnoseverfahren während und nach den Wechseljahren unnötig.

Gebärmutterkrebs ist bei Frauen die vierthäufigste Krebserkrankung und mehr als doppelt so häufig wie Gebärmutterhalskrebs. Außerdem nimmt laut einer Aussendung der tirol kliniken die Zahl der Fälle rapide zu. Bei frühzeitiger Diagnose sei diese Krebsart aber gut behandelbar, und die Heilungschancen seien hoch.

Illustration des Tests
EUTOPS
Bei dem Test wird möglicherweise vorhandene Tumor-DNA per Abstrich entnommen

Bisher mussten sich Frauen mit ungewöhnlichen Blutungen chirurgischen Diagnoseverfahren wie Gebärmutterspiegelungen und -ausschabungen unterziehen. Der Leiter von EUTOPS, Martin Widschwendter, und sein Team berichten über einen Test auf Basis eines Abstrichs mit der Bezeichnung „WID-qEC“, der die Aussagekraft der derzeitigen Verfahren deutlich übertreffen soll.

Studie in Londoner Klinik

Bei 400 Frauen im Alter ab 45 Jahren, die aufgrund abnormaler Blutungen eine Spezialklinik in London aufsuchten, wurden als Standardvorgehen einer Reihe bildgebender Verfahren (überwiegend Ultraschall) angewandt und bei Bedarf ein diagnostisch operativer Eingriff wie die Gebärmutterspiegelung und -ausschabung durchgeführt. Mit dem Standardverfahren als auch mit dem neuen Test wurde die gleiche Anzahl von Krebsfällen korrekt erkannt. Im Vergleich zum Standardverfahren (Ultraschall) hätte der Test jedoch 90 Prozent der operativen diagnostischen Verfahren eingespart, heißt es.

Rascheres Ergebnis und weniger radikale Behandlungen

Für den neuen Test wird ein vaginaler Abstrich vorgenommen, ähnlich wie bei der Krebsvorsorge für Gebärmutterhalskrebs. Das Ergebnis liegt innerhalb weniger Tage vor. Dadurch soll es weniger oft zu radikalen Operationen, Strahlen- und Chemotherapien kommen sowie zu besseren Heilungschancen. Außerdem sollen so Kosten im Gesundheitswesen eingespart werden.

Die Studie wurde vom Land Tirol, der britischen Frauenkrebsstiftung The Eve Appeal und dem Europäischen Forschungsrat gefördert. EUTOPS ist ein Forschungsinstitut an der Universität Innsbruck, das vom Land Tirol gefördert, von den Tirol Kliniken unterstützt und von Professor Martin Widschwendter geleitet wird.