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Metaller: Auch Warnstreiks in Tirol

Nachdem auch die vierte Verhandlungsrunde der Metaller-Gewerkschaften ergebnislos abgebrochen worden ist, wird es auch in Tirol Warnstreiks geben. Bereits in den letzten Tagen fanden schon über 20 Betriebsversammlungen in Tirol statt.

Der neue Kollektivvertrag 2024 für die Metallindustrie sollte eigentlich bereits seit 1. November gelten. Nach insgesamt acht Stunden wurde die vierte Verhandlungsrunde der Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) für den Kollektivvertrag am Donnerstag aber auch ohne Ergebnis abgebrochen – mehr dazu in Abschluss gescheitert, Streiks stehen bevor.

„Das Angebot der Arbeitgeber ist eine Frechheit, absolut inakzeptabel und verantwortungslos gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern“, zeigten sich Thomas Giner, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft PRO-GE Tirol, und Christof Federspiel, betreuender Sekretär der Gewerkschaft GPA Tirol, empört. Der ÖGB hat bereits eine Streikfreigabe erteilt.

Arbeitgebervertreter Christian Knill verwies unterdessen wiederholt auf die verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die wenig Spielraum für Erhöhungen ließen. Nachgeben wolle man nicht, man fürchte sich nicht vor Streiks, erklärte er.

Versammlungen und Warnstreiks in Tirol

Das Angebot der Arbeitgeber für eine Gehaltserhöhung betrage lediglich 2,5 Prozent plus ein Fixbetrag von 100 Euro plus eine Einmalzahlung von 1050 Euro, während die Beschäftigten unter einer maßgeblichen Inflation von 9,6 Prozent stöhnten, kritisierten dagegen die Tiroler Gewerkschaften. Eine zweite Angebotsvariante würde einen zweijährigen Abschluss vorsehen, den sie kategorisch ablehnen. Die Gewerkschaften bleiben bei ihren Forderungen nach einer Erhöhung der Einkommen um 11,6 Prozent.

Nachdem bereits in der Vorwoche die rund 14.000 Beschäftigten in der Tiroler Metallindustrie im Rahmen von Betriebsversammlungen informiert wurden, werden diese Betriebsversammlungen – die zuvor lediglich unterbrochen worden waren – jetzt fortgesetzt. Im Anschluss sollen Warnstreiks stattfinden. Die nächste Verhandlungsrunde findet am Donnerstag, 9. November statt.

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Die Beschäftigten hätten sich jetzt verdient, dass ihre hervorragende Leistung der letzten zwölf Monate belohnt wird, hieß es in einer Aussendung der GPA. Eigentümer und Manager hätten sich ihre Dividenden und Boni bereits eingesteckt. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer steckten immer noch in der schwersten Teuerungskrise seit Jahrzehnten, was verantwortungslos gegenüber den Beschäftigten sei, die auch im vergangenen Jahr hart gearbeitet hätten, so Giner und Federspiel.

Tiroler Gewerkschafter: „Es reicht!“

Die Verantwortung für die Fortsetzung der Betriebsversammlungen liege demnach allein bei der Arbeitgeberseite: „Es reicht! Wir lassen uns nicht an der Nase herumführen. Jetzt werden die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber den Unmut der Beschäftigten zu spüren bekommen. Die Beschäftigten sind sauer und der unwürdigen Spielchen der Arbeitgeberinnenverhandler überdrüssig“, so die beiden Gewerkschafter.

Sie betonen weiters, dass die Beteiligung an den Betriebsversammlungen vergangene Woche so hoch wie noch nie gewesen sei, was ein klares Zeichen für die Geschlossenheit darstelle. „Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben sind zu allem bereit“, hieß es.