Mario Gerber, Landesrat für Wirtschaft, Tourismus und Digitalisierung, Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol und Christian Helmenstein, Vorstandsmitglied des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung
Standortagentur Tirol
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Wirtschaft

Studie über 25 Jahre Standortagentur

Nach 25 Jahren ihres Bestehens ist die Tiroler Standortagentur vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung durchleuchtet worden. In einer am Donnerstag präsentierten Studie hieß es, vor allem bei Innovationen habe Tirol deutlich zugelegt.

Wie es in Tirol mit der Wirtschaft in den vergangenen Jahren gelaufen ist, zeigen in der Studie einige Eckpunkte. Tirol sei attraktiv, weil die Bevölkerung wachse, es ziehe deshalb auch bei ausländischen Investoren.

Gute Wirtschaftsentwicklung trotz Krisen

Wenn man sich die zwei Jahrzehnte anschaue, sehe man in vielen Bereichen eine sehr gute Entwicklung, sagte Christian Helmenstein vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung:
„Was besonders gut gelungen ist: dass man die touristischen Interessen einerseits und die Interessen der Industrie andererseits so miteinander verbunden hat, dass Tirol eine resiliente Wirtschaftsentwicklung aufweist.“ Tirol zeige auch bei Betriebsansiedelungen eine sehr gute Vorstellung.

Mario Gerber, Landesrat für Wirtschaft, Tourismus und Digitalisierung, Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol und Christian Helmenstein, Vorstandsmitglied des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung
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V.l.: Mario Gerber, Landesrat für Wirtschaft, Tourismus und Digitalisierung, Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol und Christian Helmenstein, Vorstandsmitglied des Economica Instituts für Wirtschaftsforschung

Seit 1998 unterstützt die Standortagentur Tirol heimische Unternehmen und solche, die es werden wollen, sagte Marcus Hofer, Geschäftsführer der Standortagentur Tirol. Seit 2006 habe die Standortagentur 405 Betriebsansiedlungen begleitet und 55 Betriebe zwischen 2016 und 2022 bei der Erweiterung ihres Unternehmens am Standort Tirol betreut. Insgesamt seien über 100 Millionen Euro Zuschüsse an 244 Projektträger aus den Bereichen Forschung, Technologie und Innovation gezahlt worden.

Kurzfristig schlechte Stimmung in der Industrie

Es gab aus der Wirtschaft aber zuletzt auch
Warnrufe, unter anderem zum Mitarbeitermangel und der schlechten Stimmung in der Industrie. „Die schlechte Stimmung kommt vor allem aus der kurzfristigen Perspektive über die nächsten Monate hinweg. Da ist die Industrie in der Tat mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Angefangen von den hohen Energiepreisen bis zur beträchtlichen administrativen und bürokratischen Belastung. Dazu kommt die Unsicherheit zur Lohnkostenentwicklung,"ordente der Wirtschaftsforscher Christian Helmenstein am Donnerstag ein.

Eine Erholung sieht der Experte frühestens im zweiten Quartal 2024. Dann würden sich aber auch die Auswirkungen des Fachkräftemangels unmittelbar zeigen. Untersucht wurden auch die Folgen der Covid-Pandemie für Tirol. "Covid hat im Prinzip 20 Jahre an erfolgreicher Standortentwicklung zunichte gemacht,“ so Helmenstein.

Arbeitsumfeld spielt große Rolle

Zum Thema Fachkräftemangel erklärte Wirtschaftslandesrat Mario Gerber (ÖVP) bei der Präsentation der Studie: „Beim internationalen Rekrutieren von Topkräften spielt heute vor allem auch das soziale und kulturelle Umfeld sowie das Angebot an Freizeitmöglichkeiten, die Top-Infrastruktur, das Vorhandensein erstklassiger Bildungseinrichtungen, aber ebenso die Sicherheit und die zentrale Lage in Europa eine große Rolle. Hier hat Tirol Potenziale und Chancen, die es zu nutzen gilt.“