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Venet Bergbahnen
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Tourismus

Venet: Seilbahner statt Gemeindepolitiker

Auf Vorschlag des Aufsichtsrates sollen in Zukunft professionelle Seilbahner statt Gemeindepolitiker die Geschicke der krisengebeutelten Venetbahn lenken. Die Eigentümer, die Gemeinden Zams und Landeck und der Tourismusverband Tirol West, wollen die Bahn zuvor noch einmal generalsanieren.

Außer negativen Schlagzeilen hat die Venetbahn ihren Eigentümern auch diesen Sommer nichts als ein Minus eingetragen. 660.000 Euro sind nachzuzahlen, mehr als eine Viertelmillion davon wird der Zammer Gemeinderat Montagabend wohl oder übel genehmigen, sagte SPÖ-Bürgermeister Benedikt Lentsch: „Es steht ein Finanzierungsansuchen der Venetbergbahnen AG auf der Tagesordnung. Ich gehe davon aus, dass der Gemeinderat die notwendigen Gelder freigibt.“

So gehe es nicht mehr weiter

Landeck dürfte mehr als 300.000 Euro übernehmen, den Rest der Tourismusverband Tirol West. So könne es nicht weitergehen, sagte der ÖVP-Vizebürgermeister von Landeck, Thomas Hittler, der zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrats der Venetbahnen ist: „Wenn wir das Modell, das wir derzeit leider haben, weiterführen, wird das nicht mehr möglich sein. Weil die Gemeinden die finanzielle Kraft nicht mehr aufbringen können und auch sicher nicht mehr aufbringen wollen.“

Betrieb in die Hände von Seilbahnunternehmern

Daher hat Hittler den Eigentümern am Wochenende vorgeschlagen, den Betrieb in Zukunft einem professionellen Seilbahnunternehmer zu übergeben. Vorher müssten die Bahnen allerdings revitalisiert werden: „Diese Investitionen werden wahrscheinlich von den Eigentümern getragen werden müssen, das ist noch Verhandlungssache. Aber dann basiert das Modell darauf, dass es einen professionellen Betreiber gibt, der uns das Risiko abnimmt“, so Hittler. Es solle dadurch zu keinen Zusatzbelastungen für die Gemeinden mehr kommen.

Hittlers Aufsichtsratskollege, der SPÖ-Bürgermeister von Zams, Benedikt Lentsch, kann dem einiges abgewinnen: „Selbstkritisch muss man sagen, dass sich die Gemeinden in den letzten 30 bzw. 40 Jahren nicht als Seilbahner ausgezeichnet haben. Wir müssen das in professionelle Hände übergeben und genau das werden wir auch tun.“

Gemeinderäte entscheiden

Einen Betreiber gebe es bereits, der Name soll allerdings bis zu einer Entscheidung nicht genannt werden. Nun liege es bei den Gemeinderäten von Zams und Landeck, die erst überzeugt werden müssen. Man müsse noch viele Dinge verhandeln, so Hittler: „Wir sind in guten Gesprächen und guter Hoffnung, dass wir dieses Modell zusammenbringen.“

Bis zum Ende des Jahres soll die Entscheidung über die Zukunft der Venetbahn fallen. Der Betrieb in der kommenden Wintersaison dürfte gesichert sein, allerdings ohne die defekte Pendelbahn, die bis auf Weiteres nicht mehr gestartet wird.