Schon seit August ist bekannt, dass der Innsbrucker Ermacora bei der Hauptversammlung des Österreichischen Alpenvereins am Samstag in Vorarlberg nicht mehr für das Amt des Präsidenten antreten wird. Mehr dazu unter ÖAV-Präsident Ermacora geht Ende 2023. Damit geht auch eine Ära zu Ende.
31 Jahre lang war Ermacora Mitglied des Präsidiums des Österreichischen Alpenvereins, davon zehn Jahre als ehrenamtlicher Präsident. Bei der Hauptversammlung in Dornbirn 1992 übernahm Ermacora die Präsidentschaft. Knapp 300 Sitzungen und 30 Generalversammlungen später geht Ermacora in den Präsidentenruhestand. Die Zahl der Mitglieder hat sich in dieser Zeit auf, Stand Dezember 2022, 725.000 verdreifacht.
Ermacora blickt dankbar zurück
Insgesamt, so Ermacora, sei der Österreichische Alpenverein ein Verein der Superlative mit Hunderttausenden Mitgliedern, mit einer glaubwürdigen Vereinspolitik, mit einer finanziell soliden Struktur und vor allem mit Tausenden Funktionärinnen und Funktionären, die ihre Freizeit, ihr Wissen, ihr Können und ihr Geschick in den Dienst des Vereins stellen. „Es sind die Menschen, die den Verein prägen“, betonte der scheidende Präsident, „all jenen möchte ich herzlich danken.“
Ermacora selbst wurde bei der Hauptversammlung 2023 eine große Ehre zuteil: Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) verlieh ihm das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.
Neuer Präsident kommt aus Niederösterreich
Bei der Hauptversammlung wurde der Niederösterreicher Gerald Dunkel-Schwarzenberger zum neuen Präsidenten gewählt. Mit 1. Jänner wird der studierte Umweltökonom das Amt übernehmen. Er ist seit 2008 bereits Vizepräsident, langjähriger Bundesjugendleiter und Tourenführer. Seine Schwerpunkte sind Raumplanung und Naturschutz.
„Auf den Verein kommen große Herausforderungen zu, neben den Themen Schutzhütten und alpiner Naturschutz auch unsere ambitionierte Klimastrategie, mit der wir uns verpflichtet haben, bis 2033 klimaneutral zu werden“, so Dunkel-Schwarzenberger. Trotz aller Krisen blickt auch Ermacora positiv in die Zukunft: „Ich wünsche mir, dass die Menschen weiterhin an den Ideen und Werten des Alpenvereins festhalten. Die Kameradschaft im Bergsport, die Kompetenz in Sicherheitsfragen und vor allem der Schutz unserer Natur müssen im Vordergrund stehen, denn das macht den Alpenverein authentisch.“
Tiroler Hütte mit Umweltgütesiegel ausgezeichnet
Bei der Jahreshauptversammlung wurden auch wieder drei Alpenvereinshütten mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet – darunter die Franz-Senn-Hütte in den Stubaier Alpen. Sie gehört zu den ältesten Hütten des Österreichischen Alpenvereins und wird auch für Ausbildungen und Lehrgänge genutzt. Mit dem strengen Umweltgütesiegel werden Hütten ausgezeichnet, bei denen die Idee eines nachhaltigen und klimafreundlichen Betriebes gelebt wird.
Um das Umweltgütesiegel zu erhalten, sind Faktoren wie Energieeffizienz und -versorgung, Abwasserbehandlung, Abfallvermeidung und -entsorgung sowie eine sauber gehaltene Hüttenumgebung ausschlaggebend.