Nach Bezirken war die Wahlbeteiligung laut Auswertung auf der Homepage des Landes um 17.00 Uhr in der Landeshauptstadt Bozen mit 41,8 Prozent am geringsten. Am meisten Menschen gingen bisher im Pustertal zu den Urnen, nämlich 58,1 Prozent. In den größeren Städten fanden bisher die meisten Menschen in Bruneck, dem Hauptort des Pustertals, mit 54,5 Prozent den Weg zu den Wahlkabinen.
In Meran lag die Wahlbeteiligung hingegen nur bei 42,4 Prozent – um 0,5 Prozent weniger als zum selben Zeitpunkt bei der Landtagswahl 2018. Insgesamt hatten damals 73,9 Prozent der wahlberechtigten Südtirolerinnen und Südtiroler einen neuen Landtag gewählt.
Vorläufiges Endergebnis in Nacht auf Montag erwartet
Sondersendung zur Wahl
Mo, 23. Oktober,
ab 17.30 Uhr, ORF 2/TIROL
Die Wahlämter hatten am Sonntag von 7.00 bis 21.00 Uhr geöffnet. Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) wählte mit seiner Familie bereits am Vormittag und gab sich betont gelassen. Wie schon bei der Wahl vor fünf Jahren werde diesmal unmittelbar nach Wahlschluss mit der Auszählung begonnen, bestätigte das Land Südtirol. Mit einem vorläufigen Endergebnis ist in der Nacht auf Montag bzw. im Laufe des Montags zu rechnen.
16 Listen treten bei Landtagswahl an
Um die 35 Sitze im Landtag bewerben sich diesmal 16 Listen mit insgesamt 288 Kandidatinnen und Kandidaten – so viele gab es erst einmal, 1993. Bei der bisher letzten Wahl 2018 hatte die Südtiroler Volkspartei (SVP) mit 41,9 Prozent und 15 Mandaten gewonnen. Auf dem zweiten Platz landete 2018 das Team Köllensperger, nunmehr „Team K“, mit 15,2 Prozent und sechs Sitzen.
Gefolgt von der Lega mit 11,1 Prozent. Die rechtsgerichtete Partei stellte vier Mandatare. Dahinter kamen die Grünen mit 6,8 Prozent und drei Mandaten. Die Freiheitlichen, die massiv verloren hatten und nur noch auf 6,2 Prozent der Stimmen kamen, verfügten lediglich über zwei Abgeordnete. Ebenso die Süd-Tiroler Freiheit, die 6,0 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Jeweils einen Abgeordneten stellten die sozialdemokratische Partito Democratico (3,8 Prozent), die Fünf-Sterne-Bewegung (2,4 Prozent) und die Gruppierung L’Alto Adige nel cuore Fratelli D’Italia uniti (1,7 Prozent).
Koalition mit Rechtsparteien wahrscheinlich
Der SVP, die seit Jahrzehnten ununterbrochen regiert, wird für diese Wahl ein starker Verlust prognostiziert. Die Meinungsforscher sagen ihr zwischen 32 und 35 Prozent voraus. Der Landeshauptmann-Sessel dürfte aber nicht wackeln.
Als Koalitionspartner kommen künftig wahrscheinlich die beiden Rechtsparteien Fratelli d’Italia und Lega infrage, die seit einem Jahr in Rom gemeinsam regieren. Mit der Lega arbeitet die SVP in der Provinzhauptstadt Bozen heute schon zusammen. Nach dem Autonomiestatut muss dort auch eine italienischsprachige Partei an der Regierung beteiligt sein.
Mehr Wahlberechtigte als bei der letzten Wahl
2018 gab es 424.184 Wahlberechtigte und 35.003 Briefwählerinnen und Briefwähler. Bei dieser Wahl sind 432.156 Wählerinnen und Wähler stimmberechtigt. 42.197 davon wählen per Brief. Heuer wurden somit knapp 8.000 Wahlberechtigte und 7.200 Briefwählerinnen und Briefwähler mehr gezählt. Die Briefwahlstimmen mussten bis 20. Oktober bei der zuständigen Behörde eingelangt sein.
Wahlberechtigt sind alle Südtirolerinnen und Südtiroler, die am 22. Oktober das 18. Lebensjahr vollendet haben und in die Wählerlisten eingetragen sind. Zudem müssen Wählerinnen und Wähler seit vier Jahren in der Region Trentino-Südtirol ansässig sein und in der Provinz Bozen ihren Wohnsitz haben. Per Brief können alle Südtirolerinnen und Südtiroler wählen, die im Ausland leben, oder sich am Tag der Wahl nicht in Südtirol befinden.