WAMS-Secondhandladen in Hall in Tirol
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Soziales

WAMS-Läden bleiben 2024 vorerst offen

Die Radwerkstatt Conrad in Innsbruck und der WAMS-Secondhand-Laden in Hall bleiben zumindest im kommenden Jahr bestehen. Land Tirol, AMS und Gemeinden tragen die Finanzierung für 2024 gemeinsam, hieß es am Mittwoch. Im August war eine Schließung befürchtet worden, nachdem der Bund Fördermittel gekürzt hatte.

Die beiden Standorte des sozialökonomischen Vereins WAMS in Innsbruck und Hall können zumindest 2024 weiter bestehen – das teilte das Land Tirol am Mittwochvormittag in einer Aussendung mit. In der Radwerkstatt Conrad und im Secondhand-Shop arbeiten Frauen und Männer, die nach vorheriger Erwerbslosigkeit dabei unterstützt werden, auf dem regulären Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen.

Im August war bekannt geworden, dass der Bund die AMS-Finanzmittel für 2024 gekürzt hatte, was bedeutet hätte, dass die Läden mit Jahresende 2023 ihren Betrieb hätten einstellen müssen. 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten dadurch ihre Arbeit verloren. Jetzt konnte offenbar eine Lösung gefunden werden.

Land, AMS und Gemeinden finanzieren Betrieb für 2024

Es wurde beschlossen, dass der weitere Betrieb der Standorte gemeinsam von Land Tirol, AMS Tirol und den Gemeinden Innsbruck und Hall finanziert wird. „Vonseiten des Landes bekennen wir uns zum Erhalt solcher Strukturen, die vielen Menschen helfen und für einen auch sozial ausgerichteten Arbeitsmarkt wesentlich sind“, sagte Landesrätin Astrid Mair (ÖVP).

AMS-Leiterin Sabine Platzer-Werlberger zeigte sich erleichtert, dass die Projekte vorerst vor einer Schließung bewahrt werden können: „Denn auch wenn wir heute einen kleineren Bedarf aufgrund der niederen Arbeitslosigkeit haben, kann sich diese Situation schon morgen wieder ändern. Es ist von großer Bedeutung, dass sich die Angebote unserer sozialökonomischen Betriebe kontinuierlich entwickeln und sich dem aktuellen Bedarf anpassen“, so die AMS-Chefin. Sie betonte, dass der Erhalt solcher Einrichtungen auch eine gemeinsame Investition in eine nachhaltige und soziale Zukunft sei.

Radwerkstatt Conrad
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Die Radwerkstatt Conrad und der WAMS-Laden in Hall bleiben ein weiteres Jahr bestehen

Auch WAMS-Geschäftsführer Christian Kammeringer dankte Land, AMS und den Städten Hall und Innsbruck sowie der Bevölkerung, von der die Einrichtung breite Unterstützung erfahren hatte, nachdem die geplanten Schließungen bekannt geworden waren. Erfreut zeigt sich auch Zeliha Arslan von den Grünen, der Druck von ihrer Seite habe sich ausgezahlt. "Als Sozialsprecherin freue mich mich, dass unsere Antragsideen zu diesem Thema, die wir im Oktoberlandtag eingebracht haben, umgesetzt werden. Damit erhalten wir nicht nur ein Dutzend Arbeitsplätze, sondern können gerade in Zeiten der Teuerung und der multiplen Krisen den über 300 Stammkunden und Kundinnen weiterhin ein günstiges und nachhaltiges Angebot bieten“.

Sozialökonomische Betriebe werden beleuchtet

Derzeit gibt es sozialökonomische Betriebe in fast allen Tiroler Bezirken, die von verschiedenen Projektträgern umgesetzt werden. Deren Potentiale sollen auch künftig genutzt werden, betonte das Land. Mit einer Studie, die vor kurzem in Umsetzung der Arbeitsmarktstrategie Tirol 2030 in enger Abstimmung mit dem Land Tirol vom AMS in Auftrag gegeben wurde, sollen die Grundlagen für die Weiterentwicklung dieser Arbeitsmarktinstrumente fundiert ermittelt und Anpassungen, entsprechend den Erfordernissen und Bedarfen des – in einem starken Wandel befindlichen – Arbeitsmarkt geprüft werden.

Diese Ergebnisse sollen dann in einen Dialog mit den relevanten Stakeholdern einfließen, um weiterhin die Integration von langzeitarbeitslosen Menschen zu fördern und die künftige finanzielle Ausrichtung zu beleuchten, so das Land. Informationen, wie die Finanzierung der beiden WAMS-Standorte nach dem Jahr 2024 bewältigt werden soll, gab es am Mittwoch unterdessen noch keine.