Schwurgerichtssaal am Landesgericht Innsbruck
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Mordversuch-Prozess endet mit Freispruch

Mit einem Freispruch ist am Dienstag der Prozess am Landesgericht rund um eine Machetenattacke am Landhausplatz in Innsbruck zu Ende gegangen. Im August 2019 wurde dort ein Marokkaner mit einer Machete attackiert und verletzt. Der Angeklagte beteuerte bis zuletzt seine Unschuld. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

„Freispruch bitte“ waren am Dienstag die letzten Worte des Angeklagten, bevor sich die Geschworenen zur Beratung zurückzogen. Einstimmig sprachen sie ihn nach zwei Prozesstagen und vielen Zeugenaussagen frei. Die Lage sei unklar gewesen.

Unbekannter attackierte Mann mit Machete

Der Prozess führt zurück in den August des Jahres 2019. Am Innsbrucker Landhausplatz traf sich damals eine Gruppe junger Leute. Plötzlich kam ein Mann auf die Gruppe zu, attackierte einen Marokkaner aus der Gruppe mit einer Machete, verletzte ihn am Oberschenkel und im Gesicht. Der Täter verschwand nach dem Angriff. Das Opfer konnte noch selbstständig in die Klinik gehen. Solche Verletzungen seien an sich lebensgefährlich, so eine Sachverständige bei Prozessbeginn im Juli. Damals konnte der Prozess nicht abgeschlossen werden, weil zwei Zeugen nicht erschienen waren.

Augenzeugin entlastete Angeklagten

Die Aussage einer dieser Zeuginnen wurde jetzt nachgeholt. Sie war Teil der Gruppe und Augenzeugin des Angriffs. „Ich kenne ihn nicht“ sagte sie vor Gericht, als der Richter sie bat, den Angeklagten anzuschauen. Bei ihrer ersten Aussage vor der Polizei hätte sie jemand anderen als Täter genannt. Diese Aussage dann wieder revidiert, weil der Mann dem Täter nur ähnlich gesehen hätte. Den Angeklagten erkenne sie jedenfalls nicht als Täter wieder. Der Angreifer sei dicker gewesen.

Wie schon im Juli beteuerte der Angeklagte auch in dieser Verhandlung seine Unschuld. Er habe erst im Nachhinein von der Attacke gehört. Alle Geschworenen schenkten dem Angeklagten Glauben und sprachen ihn frei. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.