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Wirtschaft

Tirol fördert Sandoz mit 790.000 Euro

Das Land stellt dem Antibiotikahersteller Sandoz in Kundl (Bezirk Kufstein) 790.000 Euro zur Verfügung. Damit soll die Prozesstechnologie zur Herstellung von Antibiotika optimiert werden. Das Geld ist Teil einer 50-Millionen-Euro-Spritze an Bundes- und Landesmitteln für das Unternehmen, die von der EU genehmigt worden waren.

Vor rund drei Monaten genehmigte die EU-Kommission eine Finanzspritze an das Pharmaunternehmen Sandoz. Vonseiten des Landes fließen im Zuge dessen nun 790.000 Euro in die Optimierung der Prozesstechnologie für die Herstellung von Antibiotika. Die Förderung werde im Zuge der Kooperationsvereinbarung mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) über die gemeinsame, verstärkte Forschungsförderung der Firma Sandoz gewährt.

Bis Ende 2024 sollen insgesamt 50 Millionen fließen

Insgesamt werden bis Ende 2024 50 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln für Sandoz zur Verfügung gestellt – fünf Millionen Euro davon vom Land Tirol. Rund 3,6 Millionen Euro der Landesbeihilfen wurden bereits für konkrete Forschungsprojekte von Sandoz gewährt, teilte das Land in einer Aussendung mit. Der Bund kündigte 2020 die Finanzspritze an, woraufhin der damalige Mutterkonzern Novartis von seinen Überlegungen, das Werk zu schließen, Abstand nahm.

„Einzige Penicillin-Produktion in Europa halten“

Mit der Unterstützung weiterer Investitionen von Sandoz durch die öffentliche Hand wolle das Land dazu beitragen, dass die einzige verbliebene Penicillin-Produktion Europas am Standort Tirol gehalten und weiter modernisiert wird, erklärte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) in einer Aussendung.

International agierende Unternehmen seien das Aushängeschild des heimischen Wirtschaftsstandortes, Investitionen würden zudem Arbeitsplätze sichern und schaffen, ergänzte Wirtschaftslandesrat Mario Gerber (ÖVP).

Novartis sucht 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Anfang Oktober spaltete sich Sandoz vom Mutterkonzern Novartis ab und ging an die Börse. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis betreibt nach wie vor Standorte in Österreich.

Für den Standort Schaftenau etwa suche Novartis derzeit 150 Mitarbeiter. Daher arbeite der Konzern eng mit der Behörde zusammen, um rasch qualifizierte Arbeitskräfte einstellen zu können. Die Rot-Weiß-Rot-Karte sei ein erster Schritt in die richtige Richtung, um dieses Problem zu lösen, so Novartis-Österreich-Geschäftsführer Baveja Kuntal.